Liselotte von der Pfalz

Alternativtitel:
Frauen um den Sonnenkönig
Regie:
Carl Froelich
Autor:
Carl Froelich
Karl Peter Gillmann
Wolfgang Hoffmann-Harnisch
Land: D
Jahr: 1935
Länge: 90 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Heidelberg 1671. Um die burschikose Renate Müller (Liselotte von der Pfalz) mit Hans Stüwe (Philippe von Orléans) zu verheiraten, holt sich ihr Vater Eugen Klöpfer (Kurfürst Karl Ludwig) die Hilfe von Ida Wüst (Sophie, Herzogin von Hannover). Stüwe ist der Bruder des französischen Königs Michael Bohnen (Ludwig der XIV.). Müller willigt ein, fährt nach Frankreich, gewinnt aber in erster Linie die Gunst Bohnens, während Stüwe sie zwar heiratet, aber sonst abweist. Müller bemüht sich, das Ansehen von Stüwe am Hof in Versailles zu steigern, meint sie doch, Bohnen sei eifersüchtig auf militärische Erfolge seines Bruders. Doch Stüwe lohnt ihr das nicht. Zudem droht ihrer Heimat aus Frankreich Unheil. Um einen ‚Sicherheitskordon‘ zwischen Deutschland, das einig werden könnte, und Frankreich zu etablieren, entsendet Kriegsminster Lothar Körner (Louvois) den General Alexander Golling (Mélac) auf eine zerstörerische Mission in die Pfalz. Um ihren Landsleuten zu helfen, fährt Müller heim und landet schließlich in einem Kloster. Die Zerstörung kann Müller nicht verhindern, aber Stüwe reist ihr ins Kloster nach und sie gewinnt seine Liebe… Ein Stoff, der für die Umbruchsituation des deutschen Films 1935 ideal schien: unverdächtig historisch, bemüht volkstümlich unter Einbeziehung des Pfälzer Dialekts, zudem eine sehr kritische und distanzierte Darstellung des französischen Hofs. Renate Müller, deren Stern nach Hitlers Machtübernahme nicht mehr so hell strahlte, ist eine gute Besetzung für die Tochter des Kurfürsts, auch wenn sie hier schon, zwei Jahre vor ihrem Tod, angespannt wirkt.

Mit Maria Krahn (Kurfürstin, in Scheidung lebend), Maly Delschaft (Luise von Degenfeld, die Raugräfin), Edith Oss (Anneliese von Degenfeld), Maria Seidler (Fräulein von Uffeln), Renate Howe (Prinzessin Charlotte), Eduard Bornträger (Haushofmeister), Else Ehser (Maria Theresia, Königin von Frankreich), Hilde Hildebrand (Duchesse de Montespan), Dorothea Wieck (Madame de Maintenon), Aribert Wäscher (Chevalier de la Lorraine), Hans Adalbert Schlettow (französischer Befehlshaber in Heidelberg), Lieder: „Bei Weibern und Gesängen“, „So lasterhaft“ Musik: Alois Melichar.