Lincoln

USA 1865. Nach seiner Wiederwahl beginnt Präsident Daniel Day Lewis (Abraham Lincoln) damit, den 13. Verfassungszusatz in die Gesetzgebungsmaschinerie einzubringen, durch welchen die Sklaverei verboten werden soll, weil er fürchtet, seine entsprechende Proklamation von 1863 könne rechtswidrig gewesen sein und das Ende des Bürgerkriegs nicht überleben. Dafür benötigt er die Stimmen seiner – gespaltenen – republikanischen Parteifreunde und einiger Demokraten. Er beauftragt andere damit, diese Stimmen durch Staatsposten zu erwerben, nachdem viele Demokraten ihre Mandate verloren haben. Er akzeptiert den Vorschlag des Alt-Republikaners Hal Holbrook (Francis Preston Blair), eine Delegation der Südstaaten für Friedensgespräche zu empfangen, um Holbrooks Einfluss zu gewinnen, verheimlicht und verzögert aber die Ausführung, weil er um die Abstimmung fürchtet. Er gewinnt so am 31. Januar die Abstimmung im Repräsentantenhaus. Am 14. April 1865 besucht er eine Aufführung im Ford’s Theatre. Sein kleiner Sohn sieht ein Jugendstück im Grover’s Theatre, als ein Sprecher ankündigt, es sei auf den Präsidenten geschossen worden. Day Lewis stirbt.

Fokussiert sich um Lincolns Auftreten und seine Absichten in den letzten zwei Monaten seines Leben und zeigt eine Parforce Tour mit Day Lewis‘ Spiel: fast immer ist er im Bild und muss mit grosser Differenziertheit einen konsistenten Charakter darstellen. Im Rahmen dieses Mikro-Blickwinkels auf Lincoln und die Washingtoner Politszene leidet der Makro-Blick auf das ewig gespaltene Land USA. Den Gegensatz zwischen Nord- und Süd kann man nicht auf einen moralischen Aspekt verkürzen.

Mit Sally Field (Mary Todd Lincoln), Gloria Reuben (Elizabeth Keckley), Joseph Gordon-Levitt (Robert Todd Lincoln), David Strathairn (Aussenminister William H. Seward), Bruce McGill (Kriegsminister Edwin H. Stanton), Tommy Lee Jones (Congressman Thaddeus Stevens), Lee Pace (Congressman Fernando Wood), Jackie Earle Haley (Alexander H. Stephens, Vizepräsident der Südstaaten). Jared Haris (General Ulysses S. Grant).