Liebe zwischen Krieg und Frieden
Jahr: 1946
Länge: 105 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Washington 1945. US-Diplomat Robert Young (Alex Hazen) geht in Ruhestand. Young will seine Frau Ann Richards (Emily) zugunsten seiner langjährigen Geliebten Silvia Sidney (Cassie Bowman) verlassen. Richards ist einverstanden, lädt aber ihre Freundin Sidney zum Familienabendessen. Im Rundfunk kommt die Nachricht vom Tode Mussolinis. Sidney erinnert an Rom 1923, als Young Mussolini nicht unbedingt als Bedrohung empfand. Rückblende. Am 22. Oktober 1922 betrachtet der jugendliche Diplomat Young den Marsch Mussolinis als inneritalienische Angelegenheit und bittet Sidney, die er liebt, in Italien zu bleiben. Doch Richards Vater Dudley Diggs (Moses) verkauft desillusioniert seine Zeitung und verschafft zuvor Sidney noch eine Korrespondentenstelle in Paris. Young wird nach Berlin versetzt. Er heiratet Richards. 1928 kommt auch Sidney nach Berlin, um über die NSDAP zu berichten. Es kommt zu einem Konflikt zwischen Sidney und Richards. Young und Sidney sehen einander 1936 in Spanien bei einem faschistischen Bombardement wieder, und Sidney plädiert für ein Eingreifen Amerikas. 1938 ist Young in Paris stationiert und empfiehlt nach Washington den friedlichen Umgang mit Hitler, um Krieg zu vermeiden. Das Münchner Abkommen folgt. Ende der Rückblende. Sidney erkennt, dass sie nicht zu Young passt und dessen Sohn Douglas Dick (Sam Hazen), dessen Bein wegen einer Kriegsverletzung amputiert werden muss, macht seinem Vater Vorwürfe wegen seiner anpasserischen Haltung.
Nach dem Thesenstück der exponierten Lillian Hellman – es scheint aber, als ob der Blickwinkel des Films die Politik, einem Kriege nach Möglichkeit auszuweichen, nicht gar so streng verurteilt wird, wie es der Sohn des Botschafters am Ende tut. Dieterle zeichnet die Figuren differenziert – und gerade deshalb bleibt der Film bis heute sehenswert, obwohl selten gezeigt.
Mit Albert Bassermann (Graf Stammer), Dan Seymour (Torrone), Ian Wolfe (Sears), Marietta Canty (Sophronia), Norma Varden (Mrs. Hayworth), Charles D. Brown (Carter), Don Castle (David), William Trenk (Ponette), Ann Carter (Sarah Hazen).