Liebe 47
Jahr: 1949
Länge: 125 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Hamburg 1947. Mit Selbstmordgedanken treffen sich der Heimkehrer Karl John (Fritz Beckmann) und die Kriegerwitwe Hilde Krahl (Anna Gehrke). Sie erzählt ihr Schicksal: Hochzeit mit Dieter Horn (Jürgen Gehrke), der gern in den Krieg zog, wo er umkam, Flucht aus Ostpreussen, mieser Job und von Kurt A. Jung (Peter) in Berlin in die Nähe der Prostitution gebracht, jetzt in Hamburg bei Grete Weiser (Frau Puhlmann) in Untermiete.. John hingegen war im Krieg in Russland, fühlt sich als Mörder, trat im Varieté auf, fand seine Frau Erika Müller (Lisa), die ihn für tot hielt, mit einem andern, und erfuhr vom Tod seiner Eltern. Jetzt, in ihrer Wohnung, nähern die beiden einander vorsichtig an.
Diese Studie schwergeschädigter Nachkriegspsyche zerfällt in zwei Teile: ihr Schicksal, das mit einer grösseren Nähe zum Realismus erzählt wird und sein Schicksal, das aus der Theatervorlage stammt und in grösserer Stilisiertheit berichtet wird. Obwohl Liebeneiner innerhalb des NS-Staates an prominenter Stelle wirkte, ist er künstlerisch der richtige Mann, einen Stoff wie den von Borchert eigenwillig und intensiv auf die Leinwand zu bringen: der Film hat, anders als viele prominente Nachkriegsfilme, der Zeit standgehalten. Er kam mit einer TV-Länge von 138 Minuten zur Premiere und wurde dann gekürzt.
Mit Luise Franke-Booch (Frau Kramer), Albert Florath (der Tod), Erich Ponto (Gott), Hubert von Meyerinck (Direktor Engelbrecht), Sylvia Schwarz (Monika Gehrke), Hedwig Wangel (Frau Beckmann), Paul Hoffman (Oberst), Inge Meysel (Betty).
Lied: „und die Welt hat gelacht“.