Letzte Tage im Elysée

Originaltitel:
Le promeneur du Champ de Mars
Regie:
Robert Guédiguian
Autor:
Gilles Taurand
Georges-Marc Benamou
Vorlage:
"Le dernier Mitterand, précedé de Retour sur la mort du roi", 2005, R
Autor Vorlage:
Georges-Marc Denamou
Land: F
Jahr: 2005
Länge: 113 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Paris, 1995. Der krebskranke französische Präsident Michel Bouquet (Francois Mitterand) hat sich den jungen Journalisten Jalil Lespert (Antoine Moreau) geholt, um seine Memoiren niederzuschreiben. Der vernachlässigt seine Freundin Ann Cantineau (Jeanne), die ein Kind von ihm erwartet. Lespert nimmt die Arbeit ernst, recherchiert, will dunkle Flecken aus der Zeit des Vichy-Regimes aufhellen, aber Bouquet weicht ihm aus. Sein Nachfolger Chirac wird gewählt, und Bouquet beschäftigt sich mit seiner Krankheit. Cantineau verlässt Jespert. Der reist selbst nach Vichy, um zu recherchieren, und lernt dort in der Bibliothek die junge Sarah Grappin (Judith) kennen. Bouquet findet das heraus, und der Kontakt zu Lespert wird unterbrochen. Gen?vi?ve Casile (Simone Picard), eine Zeitzeugin aus Vichy, stirbt. Auch Grappin lässt nichts mehr von sich hören. Da bestellt ihn Bouquet mitten in seinen Auszug aus dem Elysée-Palast zu sich. Er zieht in eine kleine Wohnung, macht Spaziergänge. Lesperts letzter Versuch, Bouquet noch zu einem Statement zur Vichy-Vergangenheit zu bewegen, scheitert. Grappin erscheint wieder auf der Bildfläche – sie hat sich von ihrem Freund getrennt. Bouquet bestellt ihn zum Abschied auf seinen Landsitz. Er stirbt am 8. Januar 1996.

Nie wird der Name Mitterand erwähnt – und es geht in der Tat um den ‚Präsidenten‘. Auch die historischen Unklarheiten konkretisieren sich zu keiner causa. Wahrheit gegen das Bedürfnis nach Legende und Selbstinszenierung im Angesicht der ablaufenden Uhr. So entsteht, gestützt durch das Spiel von Bouquet, das Bild einer politischen, schwierigen Freundschaft zwischen alt und jung, das anrührt. Die persönlichen Schwierigkeiten des jungen Autors sind da, um in den Hintergrund treten zu können. Mitterand ist ihm wichtiger.

Mit Philippe Fretun (Dr. Jeantot), Catherine Salviat (Mado, Mutter Jeannes), Jean-Claude Frissung (René, Vater Jeannes), Philippe Le Mercier (Fleury, Leibwächter), Serge Kribus (Riou, Chauffeur), Jean-Claude Bourbot (Antiquar), Gregoire Oestermann (Garland), Béatrice Bruno (Thér?se Manicourt), Philippe Lehembre (Chazelles),