Leichte Muse

Regie:
Arthur Maria Rabenalt
Autor:
Kurt Heuser
Vorlage:
"Viva la Musica", R, unveröffentlicht
Autor Vorlage:
Hans Fritz Köllner
Land: D
Jahr: 1941
Länge: 99 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Pfingsten 1895, Berlin. Der an Geld knappe, aber populäre Liedermacher Willy Fritsch (Peter Paul – PP – Müller) feiert mit seiner Frau Adelheid Seeck (Lisbeth) und seinem Textdichter Willi Rose (Hans Otto Schmidt) in der „Linde“ in Wilmersdorf – und erlebt Triumphe. Ein Angebot, in der Uckermark eine festbezahlte Stelle anzunehmen, lehnt er ab. Rose mit Unterstützung von Seeck veranlassen den widerstrebenden Fritsch, eine Operette zu schreiben, deren Erfolg es ermöglicht, weg aus der Henriettenstraße in eine 12 Zimmer Wohnung in der Dorotheenstrasse zu ziehen. Der Spekulant Paul Hoffmann (Gesenius) veranlasst ihn, die Leitung des Metropol-Theaters zu übernehmen, wobei er ihm die persönliche Haftung anhängt. All das, und eine Romanze mit der Schauspielerin Anja Elkoff (Marion Leonsky), entfremden die Eheleute, und Hoffmann, selbst an Leonsky interessiert, lässt Fritsch pleitegehen. Doch der Umzug wieder in die Henriettenstrasse rettet die Ehe, die Lieder bringen wieder Geld und die langersehnte späte Hochzeitsreise nach Venedig zum 25. Hochzeitstag wird zugunsten einer Ehrung Fritsch’s in der Wilmerdorfer „Linde“ aufgegeben.

Aufgehängt an dem Liedgut des im Vorjahr verstorbenen Walter Kollo, versteht sich der Film als Außenansicht und Digest der Berliner Gesellschaft der Kaiserzeit und distanziert sich im Vorspann davon, es könne sich um dessen Lebensbild handeln. Das Trio des Theatermannes Rabenalt aus Wien, des Dresdners Köllner und des in Straßburg geborenen Heuser lässt ihn stets etwas Distanz wahren, was seiner Überzeugungskraft guttut. Gastauftritte von Erich Ponto und Grethe Weiser, mit einem herausragenden Film-Debut von Adelheid Seeck. Eine unbekannte Filmperle.

Mit Johannes Schütz (Sohn Friedrich), Heinz Olsen (Sohn Ete), Ingeborg von Kusserow (Tochter Jette), Ellen Ruth Güttingen (Dorette Gesenius, Tochter), Fritz Odemar (Dr. Cramer), Jakob Tiedtke (Stilpe, Hauswirt), Gerhard Dammann (Linde, Gastwirt), Gertrud Wolle (Geheimrätin), Erich Ponto (Palitsch, Chorleiter der Singakademie), Grethe Weiser (Soubrette).

Lieder (Musik: Walter Kollo): „Das ist der Frühling von Berlin“, „Der kleine Finkenhahn“, „Immer an der Wand lang“, „Und ich schlaf ja so schlecht..“, „Alle Engel lachen“, „Heimat, du Inbegriff der Liebe“, „Was eine Frau im Frühling träumt“, „Warte, warte nur ein Weilchen“, „Wenn in Pankow blüht der Flieder“, „Ach Gott, was sind die Männer dumm“, „Solang noch untern Linden..“, „Kleine Mädchen müssen schlafen gehn“, „Mit Dir, Mit Dir“, „Wenn ein Mädel einen Herrn hat“.

Whitsun 1895, Berlin. Willy Fritsch (Peter Paul – PP – Müller), a popular songwriter who is short of money, celebrates with his wife Adelheid Seeck (Lisbeth) and his lyricist Willi Rose (Hans Otto Schmidt) in the ‘Linde’ in Wilmersdorf – and experiences triumphs. He turns down an offer of a permanent job in the Uckermark. Rose, with the support of Seeck, induces the reluctant Fritsch to write an operetta, the success of which enables him to move out of Henriettenstrasse and into a 12-room flat in Dorotheenstrasse. The speculator Paul Hoffmann (Gesenius) induces him to take over the management of the Metropol Theatre, attaching personal liability to him. All this, and a romance with the actress Anja Elkoff (Marion Leonsky), alienate the couple, and Hoffmann, himself interested in Leonsky, leaves Fritsch broke. But the move back to Henriettenstrasse saves the marriage, the songs bring in money again and the long-awaited late honeymoon to Venice for their 25th wedding anniversary is abandoned in favour of a tribute to Fritsch in the Wilmerdorf ‘Linde’.

Based on the songs of Walter Kollo, who had died the previous year, the film sees itself as an outside view and digest of Berlin society in the imperial era and distances itself in the opening credits from the idea that it could be a portrait of his life. The trio of the theatre man Rabenalt from Vienna, the Dresden-born Köllner and the Strasbourg-born Heuser allow the film to maintain a certain distance, which is good for its persuasiveness. Guest appearances by Erich Ponto and Grethe Weiser, with an outstanding film debut by Adelheid Seeck. An unknown film gem.