Lebensabend
Julien Duvivier
Jahr: 1939
Länge: 102 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
St. Jean la Rivi?re, Sommer 1938. In einem Heim für alte Schauspieler treffen sich alte Feinde wieder: der neu hinzugekommene Louis Jouvet (Raphaele St. Clair), der seelisch darauf angewiesen ist, ein Herzensbrecher zu sein, und Victor Francen (Gilles Marny), seriös, aber erfolglos und verbittert, weil Jouvet ihm einst die Frau stahl, die kurz darauf unter unklaren Umständen ums Leben kam. Der Leiter der früheren Abtei, Pierre Magnier (M. Laroche), kann nicht genügend Mittel für den Unterhalt des Heimes auftreiben, dem jetzt die Schliessung droht. Die Pariser Presse hilft; berühmte Kollegen aus Paris geben eine Benefiz-Vorstellung. Als ein Darsteller für „L’Aiglon“ von Rostand ausfällt, soll Francen die Rolle übernehmen. Aber der ehrgeizige alte Michel Simon (Ernest Cabrissade) schaltet ihn aus und spielt. Er kann seinen Text nicht und stirbt kurz nach der Aufführung. Der Tod von Francens Frau klärt sich auf, als er Zeuge wird, wie Jouvet die junge Bedienung Madeleine Ozeray (Jeannette) dazu bringen will, sich aus Liebeskummer für ihn umzubringen.
Groß, vielschichtig und vor allem typenreich. Duviviers Faszination mit der Vergangenheit und ein Reservoir guter Schauspieler ergeben einen rührenden, aber nicht humorlosen Film, der 1939 zu Recht beim Filmfestival in Venedig einen Preis bekam.
Mit Gaston Modot (Wirt des Bistro), Gabrielle Dorziat (Mme Chabert), Mme Lherbay (Mme Philémon), Sylvie (Mme Tusini), Gaston Jacquet (Latour); Tony Jacquot (Pierrot André).