Lady Hamilton

Regie:
Richard Oswald
Autor:
Richard Oswald
Vorlage:
"Liebe und Leben der Lady Hamilton", 1910, R
Autor Vorlage:
Heinrich Vollrat Schumacher
Vorlage:
"Lord Nelsons letzte Liebe", 1911, R
Autor Vorlage:
Heinrich Vollrat Schumacher
Land: D
Jahr: 1921
Länge: 130 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

England. Nachdem sie ins Damenstift von Adele Sandrock aufgenommen wurde, erregt die junge Liane Haid (Emmy Lyon) die Aufmerksamkeit des Malers Theodor Loos (George Romney), der sie nach London einlädt. Sie wird dort von Gertrud Welcker (Arabella Kelly) empfangen, der Maitresse von Loos. Bald flieht Haid zu ihrem Jugendfreund Louis Ralph (Tom Kid). Um zu verhüten, dass Ralph von der englischen Marine als ‚Freiwilliger‘ angeworben wird, gibt der sich als Invalide aus – wird entlarvt und doch rekrutiert. Haid will ihn befreien, doch landet sie bei Heinrich George (Captain Sir John), vor dessen Nachstellungen sie schon einmal geflohen war. Ralph versucht zu fliehen, wird ausgepeitscht. Haid steht Loos Modell – und macht sich an dessen Bekannten Anton Pointner (Greville) heran. Der erhält Besuch von seinem Onkel Werner Krauss (Lord William Hamilton). Der verspricht Haid, die nun eine Rolle in der Gesellschaft spielen möchte, die Ehe. Krauss ist Botschafter Englands in Neapel. Dort lernt Haid rasch den König Reinhold Schünzel (Ferando) und die Königin Else Heims (Maria Carolina) kennen. Ebenso Conrad Veidt (Lord Nelson), der gegen die Franzosen kämpft und die Unterstützung Neapels hat. Als er von einem Sieg kommend die Stadt erreicht, wird er gefeiert; Haid setzt ihm den Lorbeer auf. Eine Affäre beginnt. Das Volk Neapels steht gegen den König auf. Der König versucht, den Aufstand niederzuschlagen und flieht nach Palermo. Das Königreich soll der englischen Flotte helfen. Die Königin stimmt zu. Krauss feiert; Haid nimmt von ihm, der Todesahnungen hat, Abschied. Testamentarisch vermacht er alles seinem Neffen. Veidt fällt in der Schlacht von Trafalgar. Stummfilm Oswald wollte damals mit Grossfilmen Märkte ausserhalb Deutschlands erschliessen und hatte mit diesem Film Erfolg. Er trieb grossen Aufwand, besetzte mit grossen Namen und drehte in Neapel. Doch die psychologische Intensität und der geistige Anspruch, der den Unterschied zu den USA abgeben sollte, gelang ihm nicht. Die komplexen Bezüge und Geschehnisse napoleonischer Kriege, der Gesellschaft und die Attraktion der englischen Schönheit erschliessen sich nicht – zu äusserlich und anekdotisch bleibt die Darstellung.

Mit Friedrich Kühne (Tug), Julie Serda (Lady Nelson), Hans Heinrich von Twardowski (Joshua Nesbitt, Stiefsohn Nelsons), Hugo Döblin (Dr. Graham), Georg Alexander (George, Prince of Wales), Paul Bildt (Caraciollo), Claire Krona (Emmas Mutter), Käte Waldeck-Oswald (Jane Middleton), Ilka Grüning (Vermieterin).