La Rou

Regie:
Abel Gance
Autor:
Abel Gance
Land: F
Jahr: 1923
Länge: 270 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Ca. 1905: Der Lokomotivführer Séverin-Mars (Sisif) findet bei einer Eisenbahnkatastrophe die kleine (Norma) und adoptiert sie. 15 Jahre später. Sowohl Séverin-Mars als auch dessen Sohn, der Geigenbauer Gabriel de Gravone (Elie) sind in Ivy Close (Norma) verliebt. Die Situation entwickelt sich zur Rivalität. Séverin-Mars konstruiert nebenher für Pierre Magnier (Jacques de Hersan), den Ingenieur der Eisenbahngesellschaft. Um der Situation zu entgehen, heiratet Close den Ingenieur und zieht zu ihm nach Paris. Das Verhältnis zum Vater verschlechtert sich. Severin-Mars fährt die Lokomotive ‚Norma‘; er wird zum Trinker, fährt die Lokomotive zu Bruch und beschädigt sein Augenlicht. Er wird auf den Mont-Blanc zur Führung einer Zahnradbahn versetzt. Close macht in der Gegend Urlaub und trifft de Gravone, der im Hotel aufspielt. Der spielt ihr ein Liebesgeständnis zu, das aber Magnier findet. Der stellt de Gravone im Berg und tötet ihn, erleidet selbst tödliche Verletzungen. Séverin-Mars, nun völlig erblindet, wird von Close besucht, die sich aber nicht zu erkennen gibt. Später versöhnen sich die beiden. Als Close auf dem Gletscher bei einer Feier auf dem Gletscher tanzt, stirbt er. Stummfilm.

Der junge Abel Gance nutzte die Chance, gut finanziert seine persönlichen Ideen zu verwirklichen. In schön photographierten Bildern erzählt er langsam, aber nicht langweilend, die Geschichte von mehreren stets verhinderten Liebenden, mit stets zunehmender Vereinsamung und dem Tod der Männer ohne Erfüllung. Obwohl heute noch lang (die Längenangabe bezieht sich auf die tatsächliche Rekonstruktion), war der Film ursprünglich mehr als siebeneinhalb Stunden lang. Er ist mit dem persönlichen Schicksal von Gance eng verknüpft: Mit dem Beginn des Projekts erkrankte seine junge Geliebte Ida Danis, die am letzten Tag des Schnitts starb. Ihrer Gesundheit und der Luft wegen wurde der zweite Teil der Geschichte auf den Mont-Blanc verlegt. Eine von Arthur Honegger zum Film komponierte Musik ist nicht erhalten – die Begleitmusik der rekonstruierten Fassung komponierte Robert Israel.

Mit Max Maxudian (Kalatikascopoulos, Mineralogist), Georges Térof (Machefer, Heizer), Gil Clary (Dalilah).