La Bohème
Ray Doyle
Harry Behn
Jahr: 1926
Länge: 93 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß
Paris 1830. Der Theaterautor John Gilbert (Rodolphe) und der Maler Gino Corrado (Marcel) leben in bitterer Armut im Quartier Latin. Ihre Nachbarin, die Näherin Lillian Gish (Mimi), kann ihre Miete nicht ganz bezahlen. Hauswirt Gene Pouyet (Bernard) will sie hinauswerfen lassen, aber Gilbert und seine Freunde laden sie zum Mahle ein, voran Renée Adorée (Musette), die ihr Geld mit Männern verdient. Zwischen Gilbert und Gish entspinnt sich nach einem Osterpicknick Liebe. Gilbert verdient etwas durch belanglose Artikel für eine Zeitschrift, aber er wird wegen notorischer Unzuverlässigkeit entlassen, was nur Gish erfährt. Die hält es geheim und arbeitet Tag und Nacht. Doch an Gilbert nagt die Eifersucht, denn Gish hat als Auftraggeber ihren Verehrer den Grafen Roy D’Arcy (Paul d’Autney). Der verschafft ihr die Bekanntschaft des Theatermanagers Frank Currier. Doch zwischen Gilbert und Gish kracht es – sie macht sich davon, arbeitet in der Fabrik. Sein Stück wird von Currier inszeniert und ein grosser Erfolg. Bei der Premierenfeier kehrt Gish todkrank zurück und stirbt im Kreis der Freunde. Stummfilm.
Murgers Werk, aus eigener Erfahrung geschrieben, war ein Erfolg und Basis für Opern, Operetten, Musicals und anderes – auch für diesen Film, der die entzückende Gish mit dem späteren Garbo-Partner Gilbert kombiniert. Beide spielen engagiert. Gegenüber der Tragik dominiert freilich der komödiantische Aspekt – und das auch nicht sehr pariserisch. Kein grosses Werk Vidors, aber auf Dauer ansehnlich.
Mit George Hassell (Schaunard, Musiker), Edward Everett Horton (Colline), Karl Dane (Benoit), Mathilde Comont (Mme Benoit), David Mir (Alexis), Catherine Vidor (Louise), Valentina Zimina (Phémie), Blanche Payson (Fabrikaufseherin).