Krieg und Frieden
Guerra e pace
Robert Westerby
King Vidor
Mario Camerini
Ennio De Concini
Ivo Perili
Jahr: 1956
Länge: 187 min.
Format: 1,85 : 1 (VistaVision)
in Farbe
Moskau 1805. Nachdem er bei der Familie des Grafen Barry Jones (Ilja Rostow) eine Truppenparade und den Abschied des Sohnes Jeremy Brett (Nicola Rostow) in den Krieg gegen die Franzosen beobachtet hat, nachdem er ferner mit dem Offizier Helmut Dantine (Polokow) und seinen Freunden gezecht hat, eilt Henry Fonda (Pierre Besukow) an das Totenbett seines Vaters. Der erkennt als letzten Willen den illegitimen Sohn an und macht ihn zum Erben seines Reichtums. Fondas Freund Mel Ferrer (Prinz Andrej Bolkowski) verabschiedet sich von seinem kranken Vater Wilfred Lawson (Nicholas Bolkowski), um in der verlorenen Schlacht in Austerlitz die Flagge zu ergreifen und schwerverletzt die Bekanntschaft von Herbert Lom (Napoleon) zu machen. Als er heimkehrt, stirbt seine Frau Milly Vitale (Lisa) bei der Geburt seines Sohnes. Auf der Jagd mit der Familie von Barry Jones verlieben sich dessen Tochter Audrey Hepburn (Natascha Rostowa) und Ferrer ineinander. Doch als Ferrer Moskau für ein Trennungsjahr verlässt, und auch, um dem französischen Kaiser ein Schreiben des Zaren zu überbringen, verfällt Hepburn dem Abenteurer Vittorio Gasman (Anatole Keragin). Sie trennt sich von Ferrer. Fonda hält Gasman davon ab, Hepburn zu entführen. Lom (Napoleon) rückt nach Russland vor, und der russischen Oberbefehlshaber Oscar Homolka (General Mikhail Katusow) befiehlt nach einer knapp verlorenen Schlacht bei Borodino, die Fonda als Beobachter miterlebt, die Franzosen gewähren zu lassen. Er lässt Moskau räumen. Die Familie von Jones flieht, nimmt aber statt Möbeln Verwundete aus der Schlacht mit. So sehen Ferrer und Hepburn einander wieder. Ferrer verzeiht Hepburn und erliegt seinen Verletzungen. Lom rückt in ein menschenleeres Moskau ein, das brennt…. und muss wieder abrücken, mit Fonda als Gefangenem auf dem Rückzug nach Hause. Fonda wird befreit und trifft in Moskau auf die geliebte Hepburn, die gerade mit ihrer Familie die Reste ihres zerstörten Hauses besichtigt.
Tolstojs grosser Roman hat zu Stummfilmzeiten Verfilmungen in Russland erfahren, die wohl nicht erhalten sind. Der erste Tonfilm ist diese in Italien gedrehte amerikanische Produktion. Ihre hohe Qualität ist seitdem nicht mehr erreicht worden. Teile der vielen Plots in Tolstojs Werk wurden ausgewählt und mit erstrangigem Spiel der Darsteller, einem exzellenten Drehbuch, erlesener Photographie zu einem Film gemacht, der mühelos den Spannungsbogen mehr als drei Stunden hält und bei dem nicht der Aufwand im Vordergrund steht und der sich auch nicht mit langen Schlachtenbildern über die Runden retten muss. Die Fensterszene zu Beginn und der Ball sind Kabinettstückchen.
Mit John Mills (Platon Karatschew), Anita Ekberg (Helene, Pierres Frau), Anna Maria Ferrero (Maria Bolkowska), Lea Seidl (Gräfin Rostow), Sean Barrett (Petja Rostow), May Britt (Sonja Rostowa), Patrick Crean (Wassilij Denisow).