Kinsey
Jahr: 2004
Länge: 114 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe
New Jersey 1904. Der junge Will Denton (Alfred Charles Kinsey mit 10 Jahren) leidet unter der „moralischen“ Starrsinnigkeit seines Vaters John Lithgar (Alfred Seguine Kinsey). Der Knabe studiert später lieber Biologie, als Ingenieur zu werden. Als Erwachsener kommt Liam Neeson (Alfred Charles Kinsey) an die Universität von Indiana und findet heraus, dass unter Tausenden von Gallwespen keine gleich ist. Er heiratet die Studentin Laura Linney (Clara Bracken McMillen). Die Ehe ist zu Beginn schwierig. Als Neeson Ehekurse an der Universität gibt, erfährt er, wie wenig seine Studenten über Sexualität wissen und wie wenig wissenschaftlich erforscht ist. Er baut ein Institut für Sexualforschung auf und führt mit Unterstützung der Rockefeller Foundation grossflächig Befragungen durch. Er bemerkt, dass er selbst bisexuell ist und hat eine kurze Affäre mit seinem Mitarbeiter Peter Sarsgaard (Clyde Martin). Seine Veröffentlichung im Jahre 1948 über die Forschungen am Mann verkaufen sich gut. 1953 gerät er mit dem parallelen Buch über die Frauen ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Förderung wird ihm gestrichen. Der Professor stirbt 1956.
Die wissenschaftliche Ergründung der Sexualität: eine grossartige Leistung wider den Glauben an Normalität im Sinne von Einheitlichkeit. Aber die Erkenntnis ist im Grund banal: Vieles ist möglich und all das hat nichts mit Moral zu tun. Dahinter zeigt sich das menschliche Drama des Mannes, der in diesem Bereich viel bewegte, dessen eigene Schwierigkeiten mit seiner Arbeit und seinem Umfeld nie aufgehört haben. Ein interessanter Film, der den jeweiligen Zeitgeist trifft und doch mit dem faktischen Rahmen der Biographie sparsam umgeht.
Mit Chris O’Donnell (Wardell Pomeroy), Timothy Hutton (Paul Gebhard), Tim Curry (Thurman Rice), Oliver Platt (Herman Wells), Dylan Baker (Alan Gregg), Julianne Nicholson (Alice Martin).