Kameradschaft

Regie:
Georg Wilhelm Pabst
Autor:
Ladislaus Vajda
Karl Otten
Peter Martin
Idee:
Karl Otten
Land: D-F
Jahr: 1931
Länge: 89 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Bergbaugebiet an der deutsch-französischen Grenze. Der deutsche Bergmann Alexander Granach (Kasper) besucht am Sonntag einen Ball im „Kursaal“ in Frankreich, um sich in einer französischen Kneipe zu amüsieren, doch sein Freund Fritz Kampers (Wilderer) ist verschnupft, als ihn Andrée Ducret (Françoise) als Tanzpartner ablehnt. Tags darauf besteigt Ducret den Zug nach Paris. Die Franzosen haben in der Zeche Thibault seit einiger Zeit Feuer und errichten Mauern dagegen in den Schächten. Eine neue Mauer kann einen Durchbruch nicht aufhalten. Das Feuer verbreitet sich. 600 werden verschüttet. Die Frauen versammeln sich vor dem Tor der Zeche. Ducret kehrt um. Gerade von der Frühschicht zurück, erfahren die deutschen Kumpels von dem Unglück. Ernst Busch (Wittkopp) organisiert einen Rettungstrupp fährt mit Erlaubnis von der Direktion nach Frankreich, um zu helfen. Granach beginnt zur gleichen Zeit die Spätschicht. Er verlässt seinen Arbeitsplatz in Richtung des Grenzgitters von 1919, das den Weg zum französischen Teil der ursprünglich gemeinschaftlichen Zeche versperrt. Kampers folgt ihm. Sie überwinden das Gitter nieder und stoßen auf Alex Bernard (Großvater Jacques), der eigenmächtig seinen Enkel Pierre-Louis (Georges) gerettet hat. Doch die kleine Gruppe wird auch verschüttet. Bernard zeigt ihnen ein Grubentelefon, das sie rettet. Ein Verbrüderungsfest der Kumpels beider Länder verhindert nicht, daß uniformierter Zoll das eingerissene Grenzgitter unter Tage repariert.

Pabst inszeniert nüchtern, aber oft mit dem Aufblitzen grosser Emotion. Das wirkt sehr stark. Der Film ist naturgemäss im französischen Part stärker als im deutschen und unter anderem die Betonung des Völkerverbindenden führt dazu, daß kein Realismus aufkommt. Ein Riege grosser Schauspieler, oft in kleinsten Rollen, fühlte sich dem verpflichtet. Angeregt wurde der Film durch das Grubenunglück 1906 in Courrières, eine Jahrhundertkatastrophe.

Mit Elisabeth Wendt (Frau Anna Wittkopp), Gustav Püttjer (Kaplan), Oskar Höcker (der Obersteiger), Daniel Mendaille (Jean Leclerc), Georges Charlia (Emile).

Mining area on the German-French border. The German miner Alexander Granach (Kasper) attends a ball in the ‘Kursaal’ in France on Sunday to have fun in a French pub, but his friend Fritz Kampers (Wilderer) is displeased when Andrée Ducret (Françoise) rejects him as a dance partner. The next day, Ducret boards the train to Paris. The French have had a fire in the Thibault colliery for some time and are building walls against it in the shafts. A new wall cannot stop a breakthrough. The fire spreads. 600 are buried. The women gather in front of the colliery gate. Ducret turns back. Having just returned from the early shift, the German miners learn of the disaster. Ernst Busch (Wittkopp) organises a rescue party to go to France with permission from the management to help. Granach starts the late shift at the same time. He leaves his workplace in the direction of the 1919 border gate, which blocks the way to the French part of the originally communal colliery. Kampers follows him. They get over the gate and come across Alex Bernard (grandfather Jacques), who has rescued his grandson Pierre-Louis (Georges) on his own authority. But the small group is also buried. Bernard shows them a pit phone, which saves them. A fraternisation party between the miners of the two countries does not prevent uniformed customs officers from repairing the torn border gate underground.

Pabst stages the film soberly, but often with a flash of great emotion. This has a very strong effect. The film is naturally stronger in the French part than in the German, and the emphasis on the uniting of nations, among other things, means that there is no realism. A squad of great actors, often in the smallest roles, felt committed to the film. The film was inspired by the 1906 mining accident in Courrières, a catastrophe of the century.