Jew Suess

Regie:
Lothar Mendes
Autor:
A. R. Rawlinson
Dorothy Farnum
Vorlage:
"Jud Süss", 1925, R
Autor Vorlage:
Lion Feuchtwanger
Land: GB
Jahr: 1934
Länge: 101 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Württemberg 1730. Auf einer Gesellschaft des Campbell Gullan (Thurn und Taxis) macht der elegant gekleidete jüdische Finanzier Conrad Veidt (Joseph Süss Oppenheimer) die Bekanntschaft von Feldmarschall Frank Vosper (Karl Alexander), dem Cousin des Herzogs von Württemberg. Veidt wird von seinem Onkel Cedric Hardwicke (Rabbi Gabriel) gedrängt, seine 15jährige Tochter Pamela Ostrer (Naomi) zu sich zu nehmen. Durch die großzügige Geste, den Spieleinsatz von Vosper finanzieren, erregt er dessen Aufmerksamkeit und Gunst; Hardwick prophezeit dem ungläubigen Vosper, er werde Herzog von Württemberg werden. Genau das geschieht. Veidt wird Finanzminister des Herzogs. Der möchte eine Armee haben, und Veidt verhilft ihm durch geschickt arrangierte Steuern dazu. Aber der Herzog macht Joan Maude (Magdalena Sybille Weissensee) zu seiner Geliebten, auf die auch Veidt ein Auge geworfen hatte. Im Land wächst die Stimmung gegen die Juden. Als einer seine Geliebte erschlägt, schiebt er es auf den jüdischen Händler (Seligman). Der wird zum Tode verurteilt. Bei einem Besuch seiner Mutter in Frankfurt erfährt Veidt, dass er Sohn eines deutschen Marschalls und nur Halbjude ist. Das erschüttert ihn, der um des jüdischen Volkes Willen Persönliches zurückstellte, um Macht zu erlangen. Währenddessen hat Vosper von Veidts Tochter erfahren und stattet Ostrer einen Besuch ab. Er wird zudringlich. Ostrer flüchtet aufs Dach und stürzt tödlich ab. Zähneknirschen nimmt Veidt die Beileidsbekundungen Vospers entgegen. Er presst dem Herzog die Freilassung (Seligmanns) ab. Für einen Staatsstreich des Herzogs gegen die Landstände fertigt er eine Liste der notwendigen Verhaftungen – und findet später den eigenen Namen darauf. Der Herzog stirbt überraschend. Veidt empfiehlt den ratlosen Landständen seine Verhaftung. Um ihn verurteilen zu können, greift man auf ein altes Gesetz zurück, das die fleischliche Verbindung von Juden und Christen untersagt. Veidt wird öffentlich ausgestellt und hingerichtet.

Der große Erfolg des Romans von Feuchtwanger führte zu dieser sehr aufwendigen Verfilmung. Conradt Veidt verlieh der Titelfigur ein gänzlich anderes Charisma, als es später Ferdinand Marian in Harlans „Jud Süss“ 1941 tat: das eines glühenden Mannes, der für sich Macht sucht, um etwas für die Juden tun zu können und der am Ende die Rache für den Tod seiner Tochter über alles stellt. Fiktion und Geschichte vermischen sich, wie bei Harlan auch – nur die Akzente werden vollständig anders gesetzt. Bildlich opulent, filmisch bieder und überdehnt, darstellerisch (nicht nur Veidt, auch Vosper und Graetz) sehr prononciert. Gerald du Maurier, der „Weissensee“ spielt, war der Sohn des Schriftstellers Georges Du Maurier und Vater der Schriftstellerin Daphne du Maurier.

Mit Benita Hume (Marie Auguste), Sir Gerald du Maurier (Weissensee), Mary Clare (Gräfin Würben), Paul Graetz (Landauer), Haidee Wright (Michele), Percy Parsons (Pflug), Eva Moore (Jantje), James Raglan (Lord Suffolk), Sam Livesey (Harprecht), Dennis Hoey (Dieterle), Gibb McLaughlin (Pancorgo), Hay Plumb (Pfäffle).

At a party organised by Campbell Gullan (Thurn und Taxis) in 1730, the elegantly dressed Jewish financier Conrad Veidt (Joseph Süss Oppenheimer) makes the acquaintance of Field Marshal Frank Vosper (Karl Alexander), the cousin of the Duke of Württemberg. Veidt is urged by his uncle Cedric Hardwicke (Rabbi Gabriel) to take his 15-year-old daughter Pamela Ostrer (Naomi) to live with him. With the generous gesture of financing Vosper’s gambling, he attracts his attention and favour; Hardwick prophesies to the unbelieving Vosper that he will become Duke of Württemberg. This is exactly what happens. Veidt becomes the duke’s finance minister. He wants an army, and Veidt helps him get one by skilfully arranging taxes. But the Duke makes Joan Maude (Magdalena Sybille Weissensee) his mistress, whom Veidt also had his eye on. The mood against the Jews grows in the country. When one of them kills his lover, he blames it on the Jewish merchant (Seligman). He is sentenced to death. During a visit to his mother in Frankfurt, Veidt learns that he is the son of a German marshal and only half-Jewish. This shocks him, who put aside personal matters for the sake of the Jewish people in order to gain power. Meanwhile, Vosper has learnt about Veidt’s daughter and pays Ostrer a visit. He becomes intrusive. Ostrer flees to the roof and suffers a fatal fall. Gritting his teeth, Veidt accepts Vosper’s condolences. He forces the duke to release (Seligmann). He draws up a list of the necessary arrests for a coup d’état by the Duke against the estates – and later finds his own name on it. The duke dies unexpectedly. Veidt recommends his arrest to the perplexed estates. In order to convict him, they fall back on an old law that forbids the carnal union of Jews and Christians. Veidt is publicly exposed and executed.

The great success of Feuchtwanger’s novel led to this very elaborate film adaptation. Conradt Veidt lent the title character a completely different charisma than Ferdinand Marian later did in Harlan’s „Jud Süss“ in 1941: that of an ardent man who seeks power for himself in order to be able to do something for the Jews and who in the end prioritises revenge for the death of his daughter above all else. Fiction and history intermingle, as they do in Harlan’s film – only the emphasis is completely different. Visually opulent, cinematically bland and overstretched, the acting (not only Veidt, but also Vosper and Graetz) is very pronounced. Gerald du Maurier, who plays „Weissensee“, was the son of the writer Georges Du Maurier and father of the writer Daphne du Maurier.