Jenseits der Stille
Beth Serlin
Jahr: 1996
Länge: 108 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Bayern. Die achtjährige Tatjana Trieb (Lara Bischof) lebt bei ihren Eltern Howie Seago (Martin Bischof) und Emmanuelle Laborit (Kai), die beide taubstumm sind. Trieb bekommt von ihrer Tante Sybille Canonica (Clarissa), einer Musikerin, die Klarinette aus deren Jugend geschenkt. Das missfällt Seago, der schon in seiner Jugend Konflikte mit der musikalischen Schwester hatte und dem die unzugängliche Welt der Musik ein Dorn im Auge ist. 10 Jahre später. Die junge Schülerin Sylvie Testud (Lara Bischof) ist eine begabte Klarinettistin geworden. Sie geht gegen den Protest des Vaters zu Canonica nach Berlin, um sich dort der Musik zu widmen. Sie begegnet dort Hansa Czypionka (Tom), dem jungen Lehrer an einer Gehörlosenschule, den sie liebt, der aber kurz darauf nach USA geht. Der Tod ihrer Mutter bei einem Fahrradunfall lässt Testud nach Bayern fahren, wo Czypionka sie besucht. Das führt zu einem weiteren Streit mit ihrem Vater. Der wohnt aber, zu Zwecken der Versöhnung, kurz darauf ihrer Aufnahmeprüfung bei der Musikhochschule bei.
Sehen wir das Motiv der Behinderung als ein Gleichnis, das die Kunde von der Schwierigkeit von Vätern, ihre Töchter in ihnen fremde Welten loszulassen, besser transportieren kann als ein klassisches Familiendrama. Mit ihrem Regierstling hatte Caroline Link neben ihrem optischen und dramatischen Talent das Glück, eine Besetzung zu finden, die für sich einnimmt und überzeugt. Ihr Script fixierte sich zudem nicht auf diesen einen Konflikt, sondern spart die Komplexität von Lebenssituationen nicht aus.
Mit Matthias Habich (Gregor), Alexandra Bolz (Marie), Doris Schade (Lilli), Horst Sachtleben (Robert), Hubert Mulzer (Herr Gärtner).