Im Winter ein Jahr

Regie:
Caroline Link
Autor:
Caroline Link
Vorlage:
"Aftermath", 2009, R
Autor Vorlage:
Scott Campbell
Land: BRD
Jahr: 2008
Länge: 124 min.
Format: 2,35 : 1
in Farbe

München und Umgebung 2008. Corinna Harfouch (Eliane Richter) bestellt beim Maler Josef Bierbichler (Max Hollander) ein Gemälde ihrer Kinder. Widerwillig begibt sich ihre Tochter Karoline Herfurth (Lilli Richter) zur Sitzung. Für ihren jüngeren Bruder müssen Porttaits reichen, denn er ist seit fast einem Jahr tot. Es kristallisiert sich heraus, dass er sich das Leben genommen hat. Herfurth ist mit ihrer Mutter über Kreuz; sie hat auch Probleme in ihrer künstlerischen Ausbildung als Tänzerin, und ihren neuen Freund Misel Maticevic (Aldo) ist sie bald wieder los. Nur mit Bierbichler entwickelt sich eine väterliche Freundschaft. Der, homosexuell, lebt auf Distanz zu seiner Familie. Das Bild wird fertig. Herfurth gefällt es, Harfouch nicht. Als der Winter kommt und der Tod des Bruders sich jährt, bilden sich Anzeichen einer Versöhnung heraus.

Es fehlen Identifikationsfiguren in diesem Film. Alle sind einsam, niemand besonders sympathisch. Lediglich der bodenständige Bierbichler punktet – etwas. Da fällt es schwer zu glauben, was das Kernthema sein soll: dass der Tod des Bruders oder Sohnes, dessen Konturen diffus bleiben, die Familie so umtreiben soll. Sie sind vorher wie nachher beziehungsunfähig.

Mit Hanns Zischler (Tobias Richter), Daniel Berini (Tom), Inka Friedrich (Andrea), Jacob Matschenz (Tobias Hollander).