Im Herzen der See

Originaltitel:
In the Heart of the Sea
Regie:
Ron Howard
Autor:
Charles Leavitt
Rick Jaffa
Amanda Silver
Vorlage:
"In the Heart of the Sea: The Tragedy of the Whaleship Essex", 2000, S
Autor Vorlage:
Nathaniel Philbrick
Land: USA
Jahr: 2015
Länge: 118 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Februar 1850. Der Schriftsteller Ben Wishaw (Herman Melville) sucht Brendan Gleeson (Thomas Nickerson) den letzten Überlebenden des Untergangs des Walfängers ‚Essex‘ auf. Der berichtet gegen Geld die Geschichte dieses Untergangs. Nantucket 1820. Der 14jährige Tom Holland (Thomas Nickerson) heuert als Schiffsjunge auf der ‚Essex‘ an. Diese sticht mit Chris Hemsworth (Owen Chase) als dem erfahrenen ersten Maat und mit Benjamin Walker (George Pollard, jr.) als unerfahrenem Kapitän für eine Waljagd in See. Emporkömmling Hemsworth wäre gerne Kapitän geworden, aber nach einem Sturm, in den Walker zu segeln befohlen hatte, arrangieren sich die Männer. Doch Wale kommen lange nicht in Sicht. Nach drei Monaten ohne nennenswerten Erfolg verlässt das Schiff über Kap Horn den Atlantik in Richtung Pazifik. In Atacames, Eduador hören sie von einem spanischen Kapitän von einem grossen weissen Wal, der sie 2000 Meilen westlich in den Offshore Grounds angegriffen hatte – mit sechs Toten. Ungläubig segeln sie dorthin – und der weisse Wal greift an und bringt die ‚Essex‘ am 20.11.1820 zum Kentern. In drei Rettungsbooten entkommt die Besatzung, aber der Wal folgt ihnen. Sie finden für kurze Zeit auf der kleinen Insel Ducie Island Zuflucht. Bis auf zwei fahren die Seeleute dann weiter. Nach und nach sterben einige, es kommt zu Kannibalismus, auch der Wal zeigt sich wieder. Nach ihrer Rettung kehren drei Überlebende, darunter Hemsworth und Holland, am 18.06.1821 nach Nantucket zurück. In einer Untersuchung versucht die Reederei vergeblich, die Ursache des Unglück zu verharmlosen. Wishaw ist mit seiner Geschichte zufrieden. Er beginnt, ‚Moby Dick‘ zu schreiben, einen Welterfolg als Roman.

Dass die Geschichte der ‚Essex‘ in Zeiten digitaler Effekte eine Verfilmung lohnt, sei anerkannt wie die digitalen Effekte dieses Films selbst. Doch anders als Melville, der sehr viel aus dem Stoff des weissen Pottwales herausholte, wird hier geradeaus und in simplen Strukturen erzählt, und ein fiktives Treffen des Schriftstellers zur Rahmenhandlung gemacht. Obwohl man mit Interesse dem Geschehen zusieht, hätte man gedanklich mehr erwartet.

Mit Cillian Murphy (Mathew Joy), Michelle Fairley (Mrs. Nickerson), Paul Anderson (Caleb Chappel), Frank Dillane (Henry Coffin), Joseph Mawle (Benjamin Lawrence), Edward Ashley (Barzillai Ray), Sam Keeley (Ramsdell), Osy Ikhile (Richard Peterson), Charlotte Riley (Peggy Chase).