Ihr erstes Erlebnis
Jahr: 1939
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Entenwerder. Ilse Werner (Marianne Schäfer) ist siebzehn und hat Ambitionen, Künstlerin zu werden. Sie wird von Professor Johannes Riemann (Brenner) in Berlin als Schülerin angenommen und verlässt das Gut ihrer Eltern, nimmt Quartier in der ‚Pension Malkasten‘ der Witwe Maria Loja (Frau Meyer). Werners Verehrer Volker von Collande (Jochen), Inspektor des elterlichen Gutes, besucht sie bald und stellt fest, dass es zwischen Werner und Riemann erotisch knistert. Riemann und Werner offenbaren sich einander, und Werner, naiv, spricht mit Riemanns Ehefrau Elisabeth Lennartz (Lore). Die will nicht weichen. Riemann nimmt sich allein eine Auszeit an der Nordsee und Werner meint, ihm nachreisen zu müssen. Doch Riemann ist das nicht sehr recht und zudem kommt ein Telegramm, indem scheinbar von Collande Lebensmüdigkeit erkennen lässt. Mitstudenten versuchen durch diesen Trick, Werner zur Besinnung zu bringen. All das ändert die Lage. Werner geht zu von Collande auf das Gut ihrer Eltern zurück.
Ein philosophischer Liebesfilm der alten Ufa: der Held Johannes Riemann verliert angesichts seiner Schülerin Werner nicht etwa den Verstand, sondern fängt das philosophieren an. Sie möchte von seinem Alter profitieren, er von ihrer Jugend. Das wird nett gebracht, und die Gemeinde der Kunststudenten entfaltet eine Gruppendynamik, die auch das Schwerste leichtzumachen scheint. Die Quintessenz, auch eine Liebe sei nicht ernst zu nehmen, ist auf ihre Art diskutabel, aber die Wirklichkeit scheint durch. Die Professorengattin liest den ‚Völkischen Beobachter‘, der Liebhaber in spe will Werner ‚in Schutzhaft‘ nehmen, und ihr Vater ermahnt sie bei der Bitte um ein Portrait: aber bitte nicht zu entartet. Susanne Kerckhoff, Verfasserin der Vorlage, war eine vielversprechende Autorin, die später in Ostberlin bei der ‚Berliner Zeitung‘ arbeitete, in der jungen DDR aneckte und 1950 Selbstmord beging.
Mit Franz Weber (Georg Schäfer), Margarethe Schön (seine Frau), Elsa Wagner (Mariannes Grossmutter), Walter Ladengast (Kurt Gohlke), Tonio Riedl (Paul), Charlott Daudert (Josephine, Pauls Freundin), Georg Thomalla (Otto), Käte Pontow (Fränze), Marjan Lex (Else).
Lieder: „Rauschende Wellen“, „Fräulein Marie, ich weiß ein Lied für Sie“, Musik: Georg Haentzschel, Text: Juliane Kay
Entenwerder. Ilse Werner (Marianne Schäfer) is seventeen and has ambitions to become an artist. She is accepted as a student by Professor Johannes Riemann (Brenner) in Berlin and leaves her parents‘ estate, taking up quarters in the ‚Pension Malkasten‘ run by the widow Maria Loja (Frau Meyer). Werner’s admirer Volker von Collande (Jochen), inspector of the parental estate, soon visits her and notices that there is an erotic sizzle between Werner and Riemann. Riemann and Werner reveal themselves to each other, and Werner, naive, talks to Riemann’s wife Elisabeth Lennartz (Lore). She doesn’t want to give way. Riemann takes time out alone at the North Sea and Werner thinks she has to follow him. But Riemann is not very happy about this, and a telegram arrives in which von Collande appears to be tired of life. Fellow students try to use this trick to bring Werner to his senses. All this changes the situation. Werner goes back to von Collande on her parents‘ estate.
A philosophical love story of the old Ufa: the hero Johannes Riemann does not lose his mind in the face of his student Werner, but starts philosophising. She wants to profit from his age, he from her youth. This is nicely brought about, and the community of art students unfolds a group dynamic that seems to make even the hardest things easy. The quintessence, even a love is not to be taken seriously, is debatable in its own way, but reality shines through. The professor’s wife reads the ‚Völkischer Beobachter‘, the lover-to-be wants to take Werner ‚into protective custody‘, and her father admonishes her when she asks for a portrait: but please not too degenerate. Susanne Kerckhoff, the author of the original, was a promising writer who later worked in East Berlin for the ‚Berliner Zeitung‘, caused trouble in the young GDR and committed suicide in 1950.