Ich schwör’s, ich war’s nicht!
Jahr: 2008
Länge: 106 min.
Format:
in Farbe
Quebec 1968. Der zehnjährige Antoine L’Écuyer (Leon Doré), der mit seiner Muttern Suzanne Clément (Madeleine Doré) und seinem Vater Daniel Bri?re (Philippe Doré) in einem Wohngebiet lebt, erhängt sich fast beim Spielen – ähnliches ist ihm schon mehrfach wiederfahren. Die Eltern streiten ständig miteinander. Mutter und Sohn haben eine enge Beziehung. Aber die Mutter flieht urplötzlich in ein Leben in Griechenland. Das vergrössert L’Écuyers Probleme. Er demoliert das Haus der Nachbarn, die den ganzen Sommer in Urlaub sind. Er nähert sich der Spielkameradin Catherine Faucher (Lea) in zarter Liebe, aber auch das funktioniert nur kurz und zerbricht, als die beiden gemeinsam einbrechen, um Geld für eine Flugpassage nach Griechenland zu stehlen. L’Écuyer versucht, sich zu arrangieren, obwohl der Vater wenig von dem versteht, was ihn bewegt.
Während in der literarischen Vorlage der Held als geistig gestört geschildert wird, tut Regisseur Falardeau das einzig Richtige: im Film kommt der Held als der einzig Normale heraus, und trägt damit bewusst die Last des Überlebens in einer Gesellschaft, in der alles determiniert ist. So ist das faszinierende Werk, das zudem noch eine sorgfältiges Portrait Situationsbeschreibung der Quebecer Nation 1968 liefert, unter Aussparung aller anglophonen Einflüsse, zum psychologisch fundierten Erwachsenenfilm geworden. Durchgängig fesselnd.
Mit Gabriel Maillé (Jérome Doré), Jules Philip (M. Marinier), Micheline Bernard (Mme Brisebois), Jean Maheux (Bischof Charlebois), Denis Gravereux (M. Pouchonnaud), Evelyne Rompré (Mme. Chavagnac).