Ich habe den englischen König bedient

Prag 1963. Oldrich Kaiser (Jan Díte) wird nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, in ein Grenzgebiet strafverpflanzt, und erzählt sein Leben. Der junge Ivan Barnev (Jan Díte) hatte auf dem Bahnhof in der Provinz Würstchen verkauft und die Menschen studiert. Er hatte gespart und war Kellner im ‚Hotel zur goldenen Stadt Prag‘ geworden und hatte die Frauen entdeckt. Der gewogene Gast, der Handelsvertreter Marián Labuda (Walden), hatte ihm eine Stellung im Nobelhotel von Rudolf Hrusínsky (Tichota) verschafft, dann im Hotel Pariz, wo er dem alleswissenden Oberkellner Martin Huba (Skrivánek) begegnet. Der hatte einst den König von England bedient, doch den Orden des Kaisers von Abessinien erhält nun Barnev. Während der Nazibesetzung heiratet Barnev die Deutsche Julia Jentsch (Elisabeth). Die meldet sich an die Front und kommt mit wertvollen Briefmarken aus jüdischen Sammlungen zurück, stirbt aber bei einem Bombenangriff. Mit den Marken kauft sich Barnev das ehemalige Hotel von Hrusínsky. Die Kommunisten, an der Macht, nehmen es ihm weg und sperren ihn ein.. Jetzt, in Freiheit, baut Kaiser das alte deutschen Anwesen wieder zur Gastronomie aus..

Ein versonnener und frischer Rückblick eines Zeitgenossen, der mit Schläue an den anderen vorbeizieht, den aber die Vorsehung stets einholt und der stets Gleichmut bewahrt. Nicht um Realismus bemüht, inszeniert Menzel die Geschichte seines Freundes Harbal wie einen Traum, der lange währt, und schönt das Detail, trotz der Hässlichkeit des Subtexts. Ideologisch nahezu neutral.

Mit Milan Lasica (Professor), Zuzana Fialová (Marcela), Josef Abrhám (Brandejs), Jaromir Dulava (Karel), Pavel Nový (General).