Ich brauche Dich

Amsterdam, 15.2.1938. Nach einem Konzertabend im Conzertgebouw reist Dirigent Willy Birgel (Prof. Paulus Allmann) mit dem Nachtzug ins verregnete Wien, nur um festzustellen, daß seine Frau, die Schauspielerin Marianne Hoppe (Julia Bach), Besuch von ihrem Verehrer Ernst Fritz Fürbringer (Rechtsanwalt Dr. Max Hoffmann) hat. Ihre Ehe haben Birgel und Hoppe geheimgehalten. Zudem hatte seine Frau nicht am 16., sondern am 6. Geburtstag. Man streitet. Dann kommt man überein, sich erst in einem Jahr zu ihrem Geburtstag zu treffen und zu entscheiden, ob man beieinander bleiben will. Das Jahr ist gezeichnet davon, daß Birgels erste Frau Fita Benkhoff (Hedi Scholz) sich noch immer fürsorglich um Birgel kümmert, was ihr Gatte Paul Dahlke (Direktor Heinrich Scholz) lächelnd toleriert. Nur gefällt ihm nicht, wenn sie ihn anlügt. Hoppe nimmt ein Engagement in Berlin an, wo Fürbringer zu jeder Premiere kommt. Am Ende des Probejahres, wieder in Wien, kommt Hoppe zu Birgel im Hotel angereist, überrascht ihn mit Benkhoff, weil er wieder den Geburtstag nicht richtig weiß. Die Sache steht erneut auf der Kante. Hoppe erklärt aber dann, vom Theater abzugehen und mit Birgel reisen zu wollen. Eine schlimme Perspektive nach beider Meinung.

Ein Beispiel von Intelligenz in Inszenierung, Script und Spiel. Hoppe, in beweglicher Biestigkeit, beherrscht die Szene, Dahlke hat eine dankbare Rolle als Ehemann, der alle durchschaut und selbst Fita Benkhoff ist nicht als komischer Sidekick konzipiert, sondern als denkbarer Kontrapunkt zu Hoppe. Birgel diesmal, untypisch, ein Flegel. Ein weitgehend unbekanntes Meisterwerk des Theatermannes Schweikart, das Künstler zeigt, die ihren Lebensstil emotional nicht bewältigen.

Mit Joseph Offenbach (Impresario Dr. Wildberg), Erna Sellmer (Emilie, Hausmädchen bei Julia).

Amsterdam, 15.2.1938. After a concert evening in the Conzertgebouw, conductor Willy Birgel (Prof. Paulus Allmann) travels by night train to rainy Vienna, only to find that his wife, actress Marianne Hoppe (Julia Bach), has a visit from her admirer Ernst Fritz Fürbringer (lawyer Dr. Max Hoffmann). Birgel and Hoppe have kept their marriage a secret. Moreover, his wife’s birthday was not on the 16th but on the 6th. They argue. Then they agree not to meet until her birthday in a year’s time and decide whether they want to stay together. The year is marked by the fact that Birgel’s first wife Fita Benkhoff (Hedi Scholz) still cares for Birgel, which her husband Paul Dahlke (director Heinrich Scholz) tolerates with a smile. Only he doesn’t like it when she lies to him. Hoppe accepts an engagement in Berlin, where Fürbringer comes to every premiere. At the end of the rehearsal year, back in Vienna, Hoppe arrives at Birgel’s hotel, surprises him with Benkhoff because he again doesn’t know his birthday correctly. The matter is once again on the brink. But Hoppe then declares that she wants to leave the theatre and travel with Birgel. A dire prospect in both their opinions.

An example of intelligence in staging, script and play. Hoppe, in agile beastliness, dominates the scene, Dahlke has a grateful role as the husband who sees through everyone and even Fita Benkhoff is not conceived as a comic sidekick but as a conceivable counterpoint to Hoppe. Birgel this time, uncharacteristically, a lout. A largely unknown masterpiece by the theatre man Schweikart that shows artists who cannot cope emotionally with their lifestyle.