Hotel Lux

Regie:
Leander Haußmann
Autor:
Leander Haußmann
Idee:
Uwe Timm
Volker Einrauch
Land: BRD
Jahr: 2011
Länge: 99 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe

Berlin 1933. Im Varieté ‚Valetti‘ bricht das Komikerduo Michael Herbig als Stalin (Hans Zeisig) und Jürgen Vogel als Hitler (Siegfried Meyer) auseinander, weil Vogel in den Untergrund geht. Herbig ist beeindruckt von Thekla Reuten (Frida von Oorten). 1938 weigert sich Herbig, eine antijüdische Nummer zu bringen und parodiert stattdessen Hitler. Er erhält von Maskenbildner Joef Ostendorf (Mama) statt eines US-Visums eines für die Sowjetunion und steigt im Emigrantenhotel ‚Lux‘ ab. Seine Gespräche mit Geheimdienstchef Alexander Senderovich (Nikolai Jeschow) übersetzt von Oorten, die unter dem Namen ‚Carla‘ in der UdSSR lebt. Senderovich hält Herbig für Karl-Friedrich Praetorius (Jan Hansen), den Leibastronomen Hitlers, und bringt ihn zu Valery Grishko (Josef Stalin). Dem gibt er zu verstehen, dass Hitler seine Freundschaft suche, und bringt so den Hitler-Stalin Pakt in Reichweite. Doch Vogel taucht im Hotel Lux auf, ebenso der echte Praetorius. Vogel und Reuten werden als Trotzkisten verfolgt; zur Ankunft des deutschen Aussenministers (von Ribbentrop) schlüpfen sie in ihr ‚Hitler‘ und ‚Stalin‘ Outfit, besorgen sich Stalins Flugzeug und fliegen mit Reuten los.

Man denkt an Lubitschs ‚To Be or Not to Be‘ und ist verstimmt. Bully Herbig guckt so eitel wie Jack Benny, aber während Lubitsch mit seinen Figuren ein Beziehungsgeflecht bildet, kommt Haußmann über ein Kasperletheater nicht hinaus, mag er noch so viel Name-Dropping vergangener Polit-Prominenz betreiben. Lubitsch sah sich Anfeindungen ausgesetzt, weil er mit dem Entsetzen Scherz trieb. Da es aber auf das Wie und nicht auf das Was ankommt, steht er unangefochten, wo Haußmann recht alt aussieht… Mit Juraj Kukura (Wassili Ulrich), Sebastian Blomberg (Karl-Heinz Müller), Axel Wandtke (Walter Ulbricht), Steffie Kühnert (Steffi Kühnert), Matthias Brenner (Wilhelm Pieck), Robert Dölle (Johannes R. Becher), Thomas Thieme (Georgi Dimitroff), Gennadi Vengerov (Upit), Johann Adam Oest (Goldberg, Künstlername ‚Valetti‘).