Hostess

Regie:
Rolf Römer
Autor:
Rolf Römer
Wolfgang Ebeling
Gisela Steineckert
Land: DDR
Jahr: 1976
Länge: 95 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Berlin, (DDR). Hostess Annekathrin Bürger (Henriette Wagner) und Automechaniker Jürgen Heinrich (Johannes Schröder) leben seit zwei Jahren zusammen, doch als er eines morgens ihr einen Heiratsantrag macht, der ihr lieblos und nüchtern scheint, lehnt sie ab und es kommt zum Krach, sodass sie auszieht – zurück in ihr altes Zimmer, das sie mit ihrer Kollegin Roswitha Marke (Cornelia Bach) geteilt hat. Die ist gerade mit dem Seemannn Bernd Stichler (Geerd) verbandelt, der Bürger bald schöne Augen macht. Sie sieht die Ehe ihres Bruders Manfred Karge (Robert Wagner) mit Angela Brunner (Christa Wagner). Karge nimmt es mit der ehelichen Treue nicht genau. Sie geht mit dem witzigen und intellektuellen Rolf Römer (Peter) aus, was aber auch nicht das Richtige ist. Währendessen vermisst Heinrich sie und sie Heinrich, obwohl der nach wie vor sein Gehalt durch geschmierte Gefälligkeiten mit Ersatzteilen aufbessert. Endlich kehrt sie zu ihm zurück.

Wenn je der Anspruch ernst gewesen wäre, im Sozialismus einen ’neuen Menschen‘ zu schaffen: dieser Film hätte ihn aufgegeben. Zwar wird versucht, in Sight-Seeing Sequenzen durch die Hauptstadt der DDR Weltoffenheit und Schönheit zu demonstrieren, aber die Menschen, die gezeigt werden, sind unzufriedene Kleinbürger, die ihre Sucht nach erotischen Abenteuern und Beziehungen auch nicht ansatzweise bewältigen. Die Heldin kehrt sogar freiwillig zu ihrem Freund zurück, der sich unausstehlich verhalten hatte und mit dem gewiss kein Staat zu machen ist – und alle reden ihr zu. Erfüllt aber ausreichend voyeuristische Bedürfnisse.

Mit Ellen Butze (Uta), Wolfgang Dehler (Karl), Marion van de Kamp (Frau Sommer), Gerhard Bienert (Rentner Heinrich), Ilona Pethe (Milena), Gertrud Brendler (Tante Hete), Hertha Thiele (Mutter), Michael Gwisdek (Kutte), Fred Delmare (Kuttes Schwager), Thes Lester (Rieke, Frau von Karl). Nina Hagen (Sängerin).

Lieder: „Tage gibt es“, „Guten Tag, den Anker der Nacht“, Text: Veronika Fischer; „Halte an Halte an“, „Zieh die Schuhe aus, Kind“.