Hoffmanns Erzählungen

Regie:
Richard Oswald
Autor:
Fritz Friedmann-Frederich
Richard Oswald
Vorlage:
"Les Contes d'Hoffmann", 1881, Opt
Autor Vorlage:
Musik: Jacques Offenbach
Jules Barbier
Land: D
Jahr: 1916
Länge: 71 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1790. Erich Kaiser-Titz (E.T.A. Hoffmann) sitzt bei Lutter & Wegner und erzählt. Vorspiel: Der junge Kurt Wolowsky (E.T.A. Hoffmann) wohnt in Jena bei seinem Onkel Max Ruhbeck. Werner Krauss (Conte Dapertutto) kommt zu Besuch. Wolowsky beobachtet die beiden Alchemisten Friedrich Kühne (Coppelius) und Lupu Pick (Spalanzani), die Gold machen wollen. Es fehlen Kinderaugen. Sie fallen über Wolowsky her, der flieht. Die Tänzerin Nelly Ridon (Angelina) findet ihn, nimmt ihn heim zu ihrem Mann Ernst Ludwig (Rath Crespel). Man holt den Arzt Andreas von Horn (Dr. Mirakel). Der liebt Ridon und wird des Hauses verwiesen. Er lässt mit seinem Geigenspiel Ridon tanzen, bis sie tot umfällt. Wolonsky hat schlechte Träume. 1. Akt. Berlin 1808 Bei Lutter & Wegner trifft der Stadtrat Ferdinand Bonn (Lindorf) auf die entzückende Schauspielerin Käthe Oswald (Stella). In Oswalds Heim entsteht eine Rivalität zwischen Kaiser-Tietz und Bonn. Kaiser-Tietz flüchtet in ein kleines Städtchen, wo er abends im Ratskeller den Brillenhändler Kühne (Coppelius) und Pick, Direktor eines Museums, kennenlernt. Die laden ihn zu einem Feste ein. Später geraten sie in Streit um eine gemeinsam konstruierte lebensgrosse Puppe, den Automaten Alice Scheel-Hechy (Olympia). Pick will Kühne mit einem Wechsel auszahlen, aber der Bankier (Elias) nimmt ihn nicht an. Pick schuldet ihm Geld, und Scheel-Hecky gehört ihm schon. Kaiser-Titz sieht auf dem Fest mit einer speziellen Brille von Kühne den Automaten Scheel-Hechy in Bewegung, hält ihn für lebendig und hält entzückt um ‚ihre‘ Hand an. Kühne zerstört Scheel-Hechy. 2. Akt. Kaiser-Titz erkennt im Theater als Begleiter der reichen Thea Sandten (Giulietta) Werner Krauss. In Sandtens Palast treffen beide auf Lois Neher (Schlemihl), dem Sandten ihren Reichtum verdankt. Sandten bittet Neher, für sie um Geld zu spielen. Während Neher am Spieltisch sitzt, vergnügt Sandten sich mit Kaiser-Titz. Neher fordert Kaiser-Titz zum Duell und wird von ihm getötet. Kaiser-Titz flieht. Krauss ist der lachende Dritte. 3. Akt. Ressel Orla (Antonia) ist die Tochter der toten Nelly Ridon. Andreas von Horn bittet Ernst Ludwig um ihre Hand, Doch Orla zieht Kaiser-Tietz vor. Wie die Mutter, so bringt von Horn auch Orla mit seinem Geigenspiel zum Tanzen, bis sie tot umfällt. Stummfilm Das Film-Debut von Werner Krauss hat sich noch nicht von bühnenartiger Darstellung des Geschehens gelöst. Heute bietet der Film einen doppelten Reiz: Stummfilm-Archaik, verbunden mit der noch älteren Archaik des beliebten Steinbruchs der Phantasie von E.T.A Hoffmann, die auf dem Umweg von Jules Barbier und Jacques Offenbach zu Richard Oswald herabkam, der ein weitere Bearbeitungsschicht einfügte. Nicht die erste Verfilmung. Die glaublich erste wurde 1911 in Wien gedreht, Regie: Luise Fleck und Jakob Fleck.

Mit Paula Ronay (Hoffmanns Tante), Ruth Oswald (die kleine Antonia).