Herz der Welt
Harald Braun
Jahr: 1952
Länge: 109 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Berlin, Juni 1914. Die Kieler Woche ist wegen Kriegsgefahr abgesagt, und Hilde Krahl (Bertha von Suttner) verabschiedet sich von ihrem Kampfgefährten Paul Henckels (Professor Gutgesell), um im Zug heim nach Wien zu fahren. Sie ist geschwächt und lässt in Träumen ihr Leben Revue passieren.. 1864 verabschiedet sie sich in Baden bei Wien vom jungen Leutnant Michael Lenz (Philip von Gobat), der im Krieg gegen Dänemark eingesetzt wird und stirbt. 1866 ist sie auf dem Gut Harmansdorf Gouvernante und verliebt sich in den Sohn des Hauses, Dieter Borsche (Arthur von Suttner). Doch als sie zu Beginn des Krieges gegen Preussen ein Hurrah-Lied nicht mitsingen will, verlässt sie das Haus. 1870 in Paris erhält sie eine Stelle bei Mathias Wieman (Alfred Nobel), kann aber nicht verhindern, dass der das Dynamit, seine Erfindung, an die Armeen ganz Europas lizensiert. Sie trifft Borsche wieder, der für Österreich die neue Erfindung begutachtet und heiratet ihn. Berlin 1873: Sie tritt als Rednerin für den Frieden in Berlin auf. Der Saal ist fast leer, ihr Sprechverbot wegen ‚Unerheblichkeit‘ aufgehoben. In Monaco 1892: ihre Friedensbewegung ist, auch durch die Veröffentlichung des Romans „Die Waffen nieder“ zu einer Macht geworden; der Waffenhändler Werner Hinz (Basil Zaharoff) versucht Krahls Auftreten auf einem Friedenskongress zu verhindern. 1905 erhält sie den von Wiemann gestifteten Friedensnobelpreis… Und als der Zug in Wien ankommt, ist Krahl tot…
Der Tod im Zug ist eine Fiktion, und auch der Waffenhändler Zacharoff, der als bewundernder Widersacher mehrere Auftritte hat, ist es. Der Film tritt nicht etwa mit Friedensparolen an die Seite der Baronin, einer geborenen Gräfin Kinsky. Vielmehr liefert er ein Portrait des psychischen Werdeganges der Kämpferin und vermeidet es, die Weltumstände und den Realismus ihres Friedenskampfes näher zu behandeln. Aus diesem Blickwinkel überzeugend und anrührend, auch in den von Wiemann und Borsche gespielten Persönlichkeiten.
Mit Heinrich Gretler (Feldmarschall Max Graf Fürstenberg), Dorothea Wieck (Therese von Gobat), Alfred Neugebauer (Baron von Suttner), Käte Haack (Baronin von Suttner), Paul Bildt (Fehrenbach), Erich Ponto (Minister), Therese Giese (Frau im Eisenbahnabteil). Wolfgang Liebeneiner (Chefredakteur).
Lieder: „Das ist es, was ich meine“; „Das ist ein hehrer Tod juche, zu sterben für Kaiser und Vaterland“.
Berlin, June 1914. The Kiel Week is cancelled because of the threat of war, and Hilde Krahl (Bertha von Suttner) says goodbye to her comrade-in-arms Paul Henckels (Professor Gutgesell) to take the train home to Vienna. She is weakened and reviews her life in dreams…. In 1864, in Baden near Vienna, she says goodbye to the young lieutenant Michael Lenz (Philip von Gobat), who is deployed in the war against Denmark and dies. In 1866 she is governess at the Harmansdorf estate and falls in love with the son of the house, Dieter Borsche (Arthur von Suttner). But when she refuses to sing a Hurrah song at the beginning of the war against Prussia, she leaves the house. In 1870 in Paris she gets a job with Mathias Wieman (Alfred Nobel), but cannot prevent him from licensing dynamite, his invention, to the armies of all Europe. She meets Borsche again, who is assessing the new invention for Austria, and marries him. Berlin 1873: She appears as a speaker for peace in Berlin. The hall is almost empty, her ban on speaking is lifted because of ‚irrelevance‘. In Monaco 1892: her peace movement has become a force, partly due to the publication of the novel „Die Waffen nieder“; the arms dealer Werner Hinz (Basil Zaharoff) tries to prevent Krahl’s appearance at a peace congress. In 1905, she receives the Nobel Peace Prize donated by Wiemann… And when the train arrives in Vienna, Krahl is dead…
The death on the train is a fiction, and so is the arms dealer Zacharoff, who makes several appearances as an admiring antagonist. The film does not come to the side of the baroness, a born Countess Kinsky, with slogans of peace. Rather, it provides a portrait of the fighter’s psychological development and avoids going into detail about the world circumstances and the realism of her struggle for peace. From this point of view convincing and touching, also in the personalities played by Wiemann and Borsche.