Herrliche Zeiten

Regie:
Oskar Roehler
Autor:
Jan Berger
Vorlage:
"Subs", 2011, R
Autor Vorlage:
Thor Kunkel
Land: BRD
Jahr: 2018
Länge: 107 min.
Format: 2,39 : 1
in Farbe

Köln 2018. Der Schönheitschirurg Oliver Masucci (Claus Müller-Todt) schaut abends zu einer orgiastischen Party im Garten ihres irakischen Nachbarn Yasin El Harrouk (Mohammed Al Thani) hinüber und textet sein Inserat nach einer Putzhilfe: „Sklaven gesucht“. Neben bizarren Szenetypen meldet sich auch Samuel Finzi (Vatiek Bartos), der als Ex-Bankrotteur kein Geld will. Er gibt mit seiner Frau Lize Feryn (Lana) den perfekten Butler ab. El Harrouk hat inzwischen Masucci als Bruder im Geiste geortet und lädt ihn und Ehefrau Katja Riemann (Evi Müller-Todt) zu einer altrömischen Party ein, auf der er Masucci sein Innerstes offenbart. Finzi besorgt Masucci zum Bau eines Swimming Pools bulgarische Arbeiter zu 2 Euro die Stunde. Bei einem Streit sorgt Finzi dafür, dass Masucci einen davon erschlägt. Danach versucht Finzi, der sich als exmittierter Vorbesitzer der Villa entpuppt, Masucci zu erpressen und die Villa wiederzubekommen. Masucci lässt eine mitternächtliche Frist verstreichen, aber nichts passiert. Tags darauf bittet El Harrouk Masucci zu sich. Aus Freundschaft hat er Finzi und Feryn gefesselt und nötigt Masucci, mit einer Kettensäge das Nötige zu tun. Szenenwechsel: Masuccis 50. Geburtstag wird im Garten gefeiert.

Keine Komödie, auch keine Satire, sondern ein interessantes Spiel mit den Beherrschungsszenerien in der Gesellschaft, die von bürgerlichen Riten lediglich übertüncht sind. Der Attraktivität dieser Szenerien erliegt der Chirurg – sie sind auch in seiner großbürgerlichen Seele angelegt. Dies Statement ist ungemütlich, es muss aber zur Kenntnis genommen werden.

Mit Margarita Broich (Schwester Ottla), Andrea Sawatzki (Karlotta), Alexander Beyer (Patient), Katy Karrenbauer (Domina), Aslan Aslan (Tarek), Gottfried Vollmer (Chefarzt).