Herr Tartüff

Alternativtitel:
Tartüff
Regie:
Friedrich Wilhelm Murnau
Autor:
Carl Mayer
Vorlage:
"Le tartuffe ou l'imposteur", 1669, St
Autor Vorlage:
Jean Baptiste Poquelin, genannt Moli?re
Land: D
Jahr: 1925
Länge: 63 min.
Format: 1,33 : 1
schwarz-weiß

Die Haushälterin Rosa Valetti versucht täglich, den alten Hermann Picha dazu zu bewegen, sein Testament zu ihren Gunsten abzuändern, indem sie den Enkel schlechtmacht. Der Enkel André Mattoni erscheint auf der Bildfläche und wird des Hauses verwiesen. So kehrt er, verkleidet, als Wanderkinoschausteller wieder und erreicht durch Schmeichelei, dass er den Film ‚Tartüff‘ vorführen darf. In ihm kommt im alten Frankreich Werner Krauss (Orgon) von einer Reise zurück und verschmäht die Zärtlichkeiten seiner Frau Lil Dagover (Elmire), seinen frommen Freund Emil Jannings zitierend. Der kommt wenig später an und läuft frömmelnd im Haus herum, hofiert von Krauss. Dagover misstraut ihm und es gelingt ihr, ihn zu entlarven, als Jannings, von ihr proviziert, versucht, sie zu verführen. Er wird verjagt – und auch der Filmvorführer weist nun seinem Großvater nach, dass die Haushälterin versucht hat, ihn zu vergiften. Stummfilm.

Ein guter Film über Heuchelei bleibt stets modern; bei Murnau geht es dabei mindestens ebenso um Fragen der Sexualität wie des Geldes. Der Regisseur hält es knapp; das einfache Thema verträgt es, und das Spiel der Darstellerriege verkürzt den Film auch noch. Aufgeführt heute mit der Musik von Becce, deren Klavierpartitur erhalten blieb: erst 1973, bearbeitet von Rolf Unkel, im ZDF, dann 2005 durch eine DVD der Murnaustiftung, von Javier Pérez de Azpeitia gespielt.

Mit Lucie Höflich (Dorine).