Hautnah
Jahr: 2004
Länge: 99 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
London. Der Nachrufschreiber Jude Law (Daniel Wolf) hilft der frisch aus New York angekommenen jungen Amerikanerin Natalie Portman, die sich (Alice Ayres) nennt. Ein Jahr später. Law lässt sich für sein Buch, das er auf Portmans Erzählungen aufgebaut hat, von der Photographin Julia Roberts ( Anna Cameron) ablichten. Er küsst Roberts, doch dann holt Portman ihn ab. Im Chat verabredet er nun unter Roberts‘ Namen mit dem Arzt Clive Owen (Larry). Die wahre Roberts ist zufällig am Verabredungsort. Sie und Owen heiraten. Ein Jahr später. Law gesteht Portman eine Affäre mit Roberts. Roberts gesteht ihrerseits, ohne Not, ihre Affäre mit Law. Portman taucht unter. Law und Roberts freuen sich, dass Owen in die Scheidung einwilligt – der hat das jedoch nur gegen Sex mit Roberts getan, und Portman in einem Strip-Club entdeckt, wo er sie bezahlt. Roberts kehrt nun zu Owen zurück, und der seinerseits Law berichtet, er habe mit Portman geschlafen und ihm ihre Adresse gibt. Portman und Law sind nun wieder beisammen; sie unterhalten sich im Hotelzimmer am Flughafen vor ihrem gemeinsamen Ferienflug nach New York. Law besteht darauf, das Portman Sex mit Owen zugibt. Sie tuts, trennt sich und fliegt allein nach New York findet. Dort reist sie als ‚Jane Rachel Jones‘ ein. Der Name, unter dem Law sie kannte, war nur ein rasch gefundenes Alias.
Verkürzte Version des ‚Reigen‘ von Schnitzler mit moralischer statt amoralischer Tendenzen – soweit es sich um das Sexuelle handelt. Sonst fehlte auch die Dramatik in diesem vom Theater geprägten Film. Obwohl alle einander ständig die Wahrheit sagen oder sie partout wissen wollen, wirken alle unredlich. Nicht erkennbar ist die naheliegende Botschaft, den Wahrheitstrieb möglichst zu begrenzen – eher schon den Geschlechtstrieb. Als Thema für 2004 anachronistisch – aber Regisseur Nichols stammt nun mal aus einer anderen Zeit.
Mit Nick Hobbs (Taxifahrer), Colin Stinton (Grenzbeamter).