Grün ist die Heide

Regie:
Hans Deppe
Autor:
Bobby E. Lüthge
Land: BRD
Jahr: 1951
Länge: 87 min.
Format: 1,37 : 1
in Farbe

Zum Kummer des alten Oberförsters Josef Sieber geht in der Lüneburger Heide ein Wilderer um, und auch sein Gehilfe Rudolf Prack (Walter Reiner) kann ihn nicht stellen. Dem gefällt die junge Sonja Ziemann (Helga Lüdersen), die als Tochter des Heimatvertriebenen Hans Stüwe (Lüder Lüdersen) auf dem Gut seines Vetters Otto Gebühr (Gottfried Lüdersen) Quartier gefunden hat. Ziemann entdeckt, daß Stüwe der Wilderer ist, und gerät mit ihrer Neigung zu Prack in Konflikt. Der hat Stüwe auch in Verdacht – und nun wird auch noch ein Gendarm erschossen. Ziemann drängt ihren Vater dazu, mit ihr nach Hamburg zu gehen; auf einem Volksfest verabschieden sich die beiden von ihren Bekannten am Ort. Währenddessen führt eine Treibjagd der Polizei im Wald dazu, dass Stüwe vom Verdacht des Mordes befreit wird – und die Wilderei unter den Tisch fällt.

Auch heute noch ein gefälliger Film, der in den gedämpften Farben von Gevaert dezent Nachkriegstimmung liefert und den Wald der Heidelandschaft mystifiziert. Aber 1951 musste er ein Riesenerfolg werden. Er zeigt eine funktionierende Gemeinschaft, die Solidarität für Flüchtlinge aus den Ostgebieten zeigt, die zusammenhält und ist, wie sie sein soll, auch wenn es in Wahrheit nicht so aussieht. In diesem Sinne verrät er nicht das Gedankengut des Nationalisten Hermann Löns, auch wenn an ein paar Stellen hart an der Grenze zum Peinlichen geschrieben wurde.

Mit Margarete Haagen (Frau Lüdersen), Hans Richter (Hans), Kurt Reimann (Nachtigall), Luwig Schmitz (Tünnes), Maria Holst (Nora von Buckwitz), Willy Fritsch (Amtsrichter), Oskar Sima (Zirkusdirektor), Else Reval (seine Frau), Karl Finkenzeller (Pistek, Tierwärter), Ernst Waldow (Apotheker Matess).

Lieder: „Auf der Lüneburger Heide“, Text: Hermann Löns, Musik: Ernst Licht, „Das ist der Tag des Herrn“, Musik: Konradin Kreutzer, Text: Ludwig Uhland, „Das Geheimnis“ („Wo die grünen Tannen stehn“), Text: Hermann Löns, Musik. Hans Heeren, „Bald ist die schönste Zeit vorbei“ („Warnung“), Text: Hermann Löns, „Rosemarie“, Text: Hermann Löns, Musik: Fritz Jöde, „Blink und Blank“, „Riesengebirglers Heimatlied“, Text: O. Fiebiger, Musik: V. Hampel

To the sorrow of the old head forester Josef Sieber, a poacher is on the loose in the Lüneburg Heath, and even his assistant Rudolf Prack (Walter Reiner) cannot catch him. Rudolf Prack likes the young Sonja Ziemann (Helga Lüdersen) who, as the daughter of Hans Stüwe (Lüder Lüdersen), a displaced person, has found accommodation on the estate of his cousin Otto Gebühr (Gottfried Lüdersen). Ziemann discovers that Stüwe is the poacher and comes into conflict with her affection for Prack. He also suspects Stüwe – and now even a gendarme is shot. Ziemann urges her father to go with her to Hamburg; at a folk festival the two say goodbye to their local acquaintances. Meanwhile, a police hunt in the forest leads to Stüwe being cleared of suspicion of murder – and the poaching falls under the table.

Still a pleasing film today, Gevaert’s muted colours discreetly deliver post-war atmosphere and mystify the heath forest. But in 1951 it had to be a huge success. It shows a functioning community that demonstrates solidarity for refugees from the eastern territories, that sticks together and is as it should be, even if in reality it doesn’t look like it. In this sense, it does not betray the thinking of the nationalist Hermann Löns, even if in a few places it was written hard on the edge of awkwardness.