Geheimnis einer Ärztin

Originaltitel:
Liebe am Scheideweg
Regie:
August Rieger
Dr. Karl Stanzel
Autor:
August Rieger
Hanns Fritz Köllner
Vorlage:
"Rauschgift", Hö
Autor Vorlage:
Victor Reingruber
Land: Ö-BRD
Jahr: 1955
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Österreich. Die Ärztin Hilde Krahl (Dr. Gerda Maurer) erhält Besuch von Evi Servaes (Frau Kreinz), die sich der ahnungslosen Krahl als Ehefrau ihrer großen Liebe präsentiert und, als Krahl aus dem Zimmer stürzt, vor Aufregung stirbt. Krahl wird deswegen zu Haft verurteilt und ihre Zulassung entzogen. Sie schweigt über den Verlauf. Im Gefängnis lernt sie die Bardame Traude Wassler (Anita) kennen. Wien. Deren Freund Hans Putz (Charly) führt die ‚Mambo Bar‘. Dort kann sie nach der Entlassung arbeiten. Von  einem Auto angefahren und schwer verletzt, kommt Krahl in die Klinik. Ewald Balser (Prof. Stefan Wendtland) behandelt sie, erkennt die Kollegin in ihr. Er drückt eine Wiederaufnahme des Strafverfahrens durch, erreicht ihren Freispruch und vermittelt ihr eine Stellung im Rauschgiftdezernat. Auch privat entwickelt sich eine Beziehung. Da taucht Erik Frey (Georg Kreinz) auf, ihre alte große Liebe. Er will einen Rezeptblock für Morphium von ihr erpressen, als er erkennt, daß sie Morphinistin ist. Als sie ablehnt, stiehlt er einen. Sie selbst wird verdächtigt; und mit Hilfe der Malerin Elisabeth Stemberger (Ruth Schinner), einer von Frey abhängigen Süchtigen, macht sie ihn ausfindig. Die Polizei verfolgt ihn – er stirbt im Moor. Sie versöhnt sich mit Balser.

Obwohl der Stoff interessante Ansätze geboten hätte, werden die Genres hier durcheinandergewürfelt: Schicksalsfilm, Kriminalfilm, Musikfilm, Arztfilm, Heimatfilm… Die Regie, höchstens zweite Klasse, entwickelt keinen Ehrgeiz, und die Buchautoren mussten einen Zutatenfilm schreiben. Die Qualitäten von Hilde Krahl und Ewald Balser werden nicht ansatzweise ausgefahren. Der Autor des zugrundeliegenden Hörspiels war immerhin gut ausgewiesen.

Mit Egon von Jordan (Oberpolizeirat Werner Kröger), Jürgen Friedrich Strasser (Fritz), Thomas Hörbiger (Fritz, ein Schüler), Fritz Muliar (Inspektor), Raoul Retzer (Inspektor Bergmann), Easy Maya (Sängerin).

Lieder: „Es war ein Tag im November“, „Schönes Land der Reben“, „Man muß das Leben auf die leichte Schulter nehmen“, „Ja wenn der Wein nicht wär“, „Rot ist die Sonne in Mexiko“, Musik: Carl Loubé, Text: Hanns Haller

Austria. The doctor Hilde Krahl (Dr. Gerda Maurer) receives a visit from Evi Servaes (Frau Kreinz), who presents herself to the unsuspecting Krahl as the wife of her great love and, when Krahl rushes out of the room, dies of excitement. Krahl is sentenced to prison for this and her licence is revoked. She keeps silent about the course of events. In prison she meets the barmaid Traude Wassler (Anita). Vienna. Her boyfriend Hans Putz (Charly) runs the ‚Mambo Bar‘. She is able to work there after her release. Hit by a car and seriously injured, Krahl comes to the clinic. Ewald Balser (Prof. Stefan Wendtland) treats her, recognises the colleague in her. He pushes through a reopening of the criminal proceedings, achieves her acquittal and gets her a position in the narcotics department. A private relationship also develops. Erik Frey (Georg Kreinz), her old love, shows up. He wants to extort a prescription pad for morphine from her when he realises that she is a morphine addict. When she refuses, he steals one. She herself is suspected; and with the help of the painter Elisabeth Stemberger (Ruth Schinner), an addict who is dependent on Frey, she tracks him down. The police pursue him – he dies in the moor. She reconciles with Balser.

Although the material would have offered interesting approaches, the genres are jumbled up here: fate film, crime film, music film, doctor’s film, Heimatfilm… The direction, second class at best, develops no ambition, and the book authors had to write an ingredient film. The qualities of Hilde Krahl and Ewald Balser are not even remotely utilised. The author of the underlying radio play was at least well credited.