Gefahr und Begierde

Shanghai 1942. Die jungen Tang Wei (Wong Chia Chi) ist unter dem Namen ‚Mak Tai Tai‘ bei Joan Chen (Yee Tai Tai), der Frau des Sicherheitsministers Tony Leung Chiu -Wai (Mr. Yee) der chinesischen Kollaborationsregierung von Japans Gnaden zu Gast. Man spielt Mah-Jongg. Unter einem Vorwand geht Tang Wei in das Cafe Kiessling. Sie führt ein Telefongespräch; man könne losschlagen. Rückblende Hongkong 1938. Die junge Schauspielerin Tang Wei schließt sich der Truppe von Leehom Wang (Kuang Yu Min) an, die patriotische Stücke gen die Japaner aufführt. Die Gruppe will handeln; Tang Wei soll sich an Chiu-Wai heranmachen, der zu Besuch in Hongkong ist und der getötet werden soll. Doch der ist vorsichtig – und reist rasch zurück nach Shanghai. Rückblende Shanghai 1941. Tang Wei nimmt wieder Kontakt zu Wang auf, der jetzt im Auftrag der Maoisten arbeitet. Sie soll ihre Bekanntschaft mit Chiu-Wai erneuern. Das gelingt, und diesmal wird sie seine Geliebte. Er beginnt ihr, langsam zu vertrauen, und auch sie ist zu ihm hingezogen. Als die Gruppe – auf ihren Anruf 1942 – zuschlagen will, warnt sie Chiu-Wai in letzter Sekunde. Der lässt alle, auch Tang Wei, festnehmen und hinrichten.

Zhang Ailings Kurzgeschichte, geschriebene Vergeltung für das, was ihr zu jener Zeit als Ehefrau eines hochrangigen Kollaborationschinesen widerfuhr, hat etwa 30 Seiten. Ang Lee schafft daraus einen Film mit viel Atmosphäre, schildert das alte Shanghai und lässt die Figuren und Beziehungen sich entwickeln. Aber er schafft einen Film von zweieinhalb Stunden. Und obwohl das Verständnis steigt, auch für die Psyche des Ministers: solange trägt die Geschichte nicht, in der wenig passiert.

Mit Johnso Yuen (Auyang Ling Wen, ‚Mr. Mak‘), Tou Chung Hua (der alte Wu), Chu Jr Ying (Lai Shu Jin), Kao Yu Lien (Liang Jun Sheng).