Für die Liebe noch zu mager?

Regie:
Bernhard Stephan
Autor:
Bernhard Stephan
Jochen Nestler
Manfred Freitag
Land: DDR
Jahr: 1974
Länge: 83 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Eine Kleinstadt (Heiligenstadt). Simone von Zglinicki (Susanne), 18 Jahre, Textilarbeiterin und Tochter des Lokomotivführers Norbert Christian, liebt den versponnenen, langhaarigen Christian Steyer (Lutz), der im Souterrain des Häuserblockes lebt. Doch sie ist ein Mauerblümchen. Als ihre Freundin Ursula Staack (Daisy) schwanger wird, findet von Zglinicki auf einem Disco-Abend heraus, daß Steyer der Vater ist. Zglinicki hilft Staack, ärgert sich über deren Eigensucht, ärgert sich über Steyer. Es könnte etwas mit dem schlaksigen Karl Thiele (Martin) werden. Doch sie bringt es nicht übers Herz. Im Gewächshaus eines Schlosses erkennt Steyer endlich auch Zglinicki. Staack lässt das Kind abtreiben. Ein paar Monate ist Zglinicki mit Steyer zusammen. Danach verlässt der die Stadt und geht als Matrose auf Fahrt – Traumziel Kuba.

Ein Betriebs- und Kleinstadtbiotop. Der Durchschnitt weiss bei Ansicht des klassischen Posters nicht, dass Che Guevara darauf zu sehen ist (Fidel Castro?), bewundert jemand, der von der DDR nach Bolivien gehen kann und weiß nicht wirklich etwas mit seiner Zeit anzufangen. Aber dennoch wird die Heldin als „Eine unserer Besten“ öffentlich ausgezeichnet. Zglinicki spielt mit grossem Charme und hoher Sensibilität. Stark mit zumeist rockgeprägter Musik unterlegt.

Mit Carl-Hermann Risse (Alfons), Uwe Kockisch (Wolfgang), Fred Delmare (Ossi), Karin Beewen (Monika), Renate Gay (Astrid).

Lieder: „Ja was machen denn die Leute, wenn sie keine Fahne tragen“; „Als ich wie ein Vogel war“; „Am Morgen“, „Seht mal her“, „Warum nur, sage mir..“