Friedrich Schiller
C.H. Diller
Jahr: 1940
Länge: 106 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Württemberg 1773 – 1782. Horst Caspar (Friedrich Schiller) muß auf Befehl von Heinrich George (Herzog Karl Eugen von Württemberg) die Militärakademie besuchen und Medizin studieren. Er leidet unter der Gängelung, wird von des Herzogs Mätresse Lil Dagover (Franziska von Hohenheim) protegiert, schreibt heimlich und erregt mehrfach den Zorn Georges, muß deshalb länger auf der Akademie bleiben. Er sieht das Schicksal des auf dem Hohenasperg festgesetzten Dichters Eugen Klöpfer (Christian Daniel Schubart). Er schreibt „Die Räuber“ und flieht nach deren Uraufführung in Mannheim vor George aus Stuttgart.
Die Betonung individueller Freiheit vor der Willkür eines tyrannischen Egomanen – dieser Akzent hat klaren Vorrang gegenüber dem Aspekt, den der Untertitel „Triumph eines Genies“ anspricht. Für 1940 ein heißer Stoff – und das Pathos, das im Film immer wieder durchbricht, wirkt bemerkenswert echt und nicht lächerlich. In einer auch differenzierten Zeichnung des Herzogs beweist der Film, der seine Spannung durchhält, Format. Schauspielerisch bis in kleine Nebenrollen hochkarätig. Damals, Deutschland war im Siegesrausch, hat man den heute erkennbaren Widerspruch der Werte dieses Films zur Naziherrschaft nur begrenzt wahrnehmen können.
Mit Friedrich Kayssler (Johann Kaspar Schiller), Paul Henckels (Hofmarschall von Silberkalb), Walter Franck (der Fremde), Herbert Hübner (General Rieger), Dagny Servaes (seine Frau), Hannelore Schroth (Laura, seine Tochter), Paul Dahlke (Feldwebel Riess).