Friederike von Barring

Regie:
Rolf Thiele
Autor:
Rolf Thiele
Land: BRD
Jahr: 1956
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1923. Der Vater der jungen Nadja Tiller (Friederike von Barring), seinerzeit mit seiner Mutter von Ostpreussen nach Berlin gekommen, erschießt sich im Tiergarten. Ihr Vormund wird ihr Großonkel Thilo von Berlepsch (Emanuel von Eyff). Sie will nicht zu ihrer Großtante, sondern bleibt in Berlin, wird Tänzerin, dann Diseuse beim Varieté-Besitzer Martin Held (Falkenstein). Die Ehemöglichkeit mit dem Industriespross Dietmar Schönherr (Müller-Stauen jr.) schlägt sie aus. Überanstrengt, rekonvalesziert sie in Davos. Die Naziherrschaft kündigt sich an. Sie flieht mit Held nach New York, wo man sich gemeinsam durchschlägt. 1936 stirbt Held. Tiller kehrt nach Berlin zurück, gerät in die Hände der Nazis. Dann geht sie nach Ostpreussen, erlebt dort den Krieg, bleibt, als die anderen fliehen, und stirbt.

Lose an ‚Die Barrings‘ (1955, R: Rolf Thiele) anknüpfend und ohne konkrete literarische Vorlage aus dem Simpsonschen Bestand, berichtet Thiele hier die Suche einer Frau, deren ständische Herkunft wertlos geworden ist und die unabhängig eigene Werte für sich finden möchte. Die Gesellschaft gibt ihr viele Möglichkeiten, aber wenig halt – ebenso die Männer. Das streift öfter das Klischee, erliegt ihm aber nie – deswegen ist der Film auch nicht gealtert. Thiele sucht geradezu die damals jüngere deutsche Vergangenheit, die andere ganz ausgeblendet haben.

Mit Carl Raddatz (Archi von Barring), Hilde Weissner (Frau von Barring), Claus Behrend (Inspektor Klaus), Nora Hagist (Mathilde von Barring), Evi Kent (Olly Saretzky), Dieter Straub (Otto von Barring), Margitta Sonke (Hannelore von Barring).

Lieder: „Geh Bubi“, Musik: Gero W. Meyer, Text: Arthur Rebner, „Tschingtarata Radio“, Musik: Hermann Leopoldi, Text: Max Kuttner, „Ich hab das Fräulein Helen“, Musik: Fred Raymond, Text: Fritz Grünbaum, „Schöner Gigolo“, Musik: Leonelli Casucci, Text: Julius Brammer, „Die arme Moral“, „Für Dich“,