Frau Sixta

Regie:
Gustav Ucicky
Autor:
Anton Kutter
Max Mell
Vorlage:
"Frau Sixta", 1926, R
Autor Vorlage:
Ernst Zahn
Land: D
Jahr: 1938
Länge: 99 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

In den Ötztaler Alpen, Mai 1861. Franziska Kinz (Sixta Rottmann) trägt ihren Mann, den Posthalter, zu Grabe, aber das Leben geht weiter. Mit der Kutsche kommt Gustav Fröhlich (Markus, Major a.D.) an, der eine Reise nach Mailand vorhat. Er ist hilfsbereit; zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung; sie bietet ihm die Leitung der neu hinzugekommenen Eilstaffel an. Im Dorf mag man Fröhlich nicht; Gemeindevorsteher Willy Rösner (Forcher) hat selbst ein Auge auf Kinz geworfen. Zudem ist Kinz in Trauer. Kinz schickt Fröhlich in die Stadt ins Mädchenpensionat der Dominikanerinnen, wo Ilse Werner (Otti), die Tochter von Kinz, ihre Erziehung abgeschlossen hat. Fröhlich soll sie heimbringen. Doch auch mit ihr entspinnt sich eine Liebesbeziehung, die Fröhlich auch Kinz gesteht. Dorfbewohner und Wirtschaftspersonal nehmen Anstoß an der vermuteten Beziehung Fröhlich und Kind; sie veranstalten ein Haberfeldtreiben. Kinz sagt, Fröhlich sei der Bräutigam ihrer Tochter. Fröhlich nimmt Werner mit nach Italien.

In fast sachlicher Atmosphäre beginnt der Film mit einem Leichenbegängnis. In dem, was folgt, spielt die grössere Rolle Vergangenes und das, was nicht zu sehen ist. Im Mittelpunkt steht ein österreichischer Major, der „mit dem Kaiser gesprochen hat“ (man denke sich: in der vom Kaiser kommandierten Schlacht von Solferino) und unbedingt weg von Österreich nach Italien will, wo zwei Monate vorher das Königreich ausgerufen worden war. Ferner die Posthalterin, die durch die Xenophobie von Gesinde und Nachbarschaft enttäuscht wird und sich zurückzieht. Die Liebesgeschichten sind nicht im Mittelpunkt. Franziska Kinz kann den Film darstellerisch tragen; Eduard Köck, ein echter Tiroler, ist seine graue Eminenz. Sehenswert.

Mit Heidemarie Hatheyer (Anna, Kellnerin), Josefine Dora (Dora, Beschließerin), Josef Eichheim (Hannes, Roßknecht), Beppo Brem (Korbinian, Knecht), Gustav Waldau (Baron Kramer), Ernst Pröckl (Bezirkshauptmann), Hertha von Hagen (Oberin der Dominikanerinnen).

In the Ötztal Alps, May 1861. Franziska Kinz (Sixta Rottmann) is carrying her husband, the postman, to his grave, but life goes on. Gustav Fröhlich (Markus, Major (ret.)) arrives by carriage, intending a trip to Milan. He is helpful; a relationship develops between the two; she offers him the leadership of the newly arrived express squadron. In the village, people don’t like Fröhlich; community leader Willy Rösner (Forcher) has his own eye on Kinz. Moreover, Kinz is in mourning. Kinz sends Fröhlich to the city to the girls‘ boarding school of the Dominican nuns, where Ilse Werner (Otti), Kinz’s daughter, has completed her education. Fröhlich is supposed to bring her home. But a love affair also develops with her, which Fröhlich also confesses to Kinz. The villagers and the farm workers take offense at the presumed relationship between Fröhlich and the child; they organize a riot. Kinz says that Fröhlich is the groom of her daughter. Fröhlich takes Werner with him to Italy.

In an almost matter-of-fact atmosphere, the film begins with a funeral. In what follows, the greater role is played by the past and what cannot be seen. In the center is an Austrian major who „spoke with the emperor“ (think: in the battle of Solferino commanded by the emperor) and wants desperately to get away from Austria to Italy, where two months before the kingdom had been proclaimed. Further, the postmistress who is disappointed by the xenophobia of the servants and the neighborhood and retreats. The love stories are not the focus. Franziska Kinz can carry the film as a performer; Eduard Köck, a true Tyrolean, is his gray eminence. Worth seeing.