Fedora
I.A.L.Diamond
Jahr: 1978
Länge: 109 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Frankreich. Der Filmstar Marthe Keller („Fedora“ = Antonia Sobryanski) hat sich in Montcerf vor den Zug geworfen. Hollywood Produzent William Holden (Barry Detweiler), Gast bei der Beerdigung, erinnert sich: zwei Wochen zuvor hatte er, mit dem der Star im Jahre 1947 eine Affäre hatte, versucht, auf Korfu in die Villa Calypso vorzudringen, um Keller, die zurückgezogen lebte, zu einer Mitwirkung in seiner geplanten Verfilmung der ‚Anna Karenina‘ zu bewegen. Keller suggeriert ihm, sie werde von Hildegard Knef (Gräfin Sobryanski) gefangengehalten. Danach ist die Villa plötzlich leer. Auf der Beerdigung erfährt Holden die Wahrheit: Der echte Star ist die Knef, die durch eine mißlungene Schönheitsoperation des Arztes José Ferrer (Dr. Vando) verunstaltet worden war. Ihre Tochter Keller hatte später ihren Platz eingenommen, sich 1962 bei den Dreharbeiten zu „The Last Waltz“ in Michael York (Michael York) verliebt, war dann drogenabhängig geworden…. und endete wie Anna Karenina.
Der Schwanengesang von Billie Wilder: ein Klagelied auf den Tod des alten Hollywood und zugleich eine Anklage, was es aus den Menschen gemacht hat. Diese Mischung aus Motiven von seinem eigenen „Boulevard der Dämmerung“ und der „barfüssigen Gräfin“ von Mankiewicz ist sicher nicht Wilders bester Film. Aber er ist vielschichtig, zeitweise rührend, voller innerer Widersprüche wie das Leben – und mit einer Riege erstrangiger Darsteller ausgestattet. Durchgängig hält er Distanz zu seinen Figuren und seiner Geschichte.
Mit Mario Adorf (Hotelier), Henry Fonda (Henry Fonda), Frances Sternhagen (Miss Balfour), Hans Jaray (Graf Anton Sobryanski), Gottfried John (Kritos).