Fasching

Regie:
Hans Schweikart
Autor:
Jochen Huth
Idee:
Rolf E. Vanloo
Hans Schweikart
Land: D
Jahr: 1939
Länge: 93 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

19. Februar 1939. Im Nachtzug von Berlin nach München finden Hans Nielsen (Martin) und Karin Hardt (Lisa Petersen) Gefallen aneinander. Man verabredet sich für 13 Uhr an der Mariensäule vor dem Rathaus, doch der Faschingsumzug verhindert ein Zusammenkommen. Untergekommen bei Freundin Gusti Wolf (Hedi Pollinger), besucht Hardt mit ihr abends das Atelierfest der Bildhauerin Lotte Lang (Karin Bundschuh). Sie lernt Ernst Fritz Fürbringer (Direktor Peter Wendtland) kennen, dessen Frau Hilde Körber (Erika) ihn im Fasching 1938 verlassen hatte und der Hardt, die zuviel getrunken hat, nach Hause nehmen muß. Tags darauf, den Nielsen verwendet, Hardt zu finden, geht Fürbringer mit Hardt auf den Opernball – in dem Kostüm, daß Körber dort im Vorjahr trug. Körber ist gerade angekommen, besorgt sich im Modesalon das damalige Duplikat des Kleides und trägt es auch am Abend auf dem Ball – sie will zu Fürbringer zurück. Zwei gleiche Kleider irritieren. Nielsen, auch auf dem Ball, und Hardt sowie Körber und Fürbringer kommen an jenem Abend nicht zusammen. Den Faschingsdienstag verbringen Fürbringer und Hardt, noch immer in Ehren, auf seinem Gut. Abends besucht man die „Sizilianische Nacht“. Dort ist auch Körber – es kommt zur Versöhnung. Dort ist auch Nielsen und streitet mit Hardt. Doch um Mitternacht zur Wende zum Aschermittwoch an der Mariensäule versöhnen sie sich.

Schweikart zeigt in seinem gut ersonnenen Stoff Typen, die im Wirbel des dreitägigen Faschingsgeschehens nach ihren Identitäten suchen – erschwert durch die Verkleidungen der Stunde und dadurch, daß schneller Fasching der Gegensatz zu statischer Identität ist. Deshalb im Rhythmus zu Beginn etwas unsicher, aber in seiner Bürgerlichkeit angereichert durch Münchner Volkshefe und dem Künstlervölkchen. Auch ein Zeitbild…

Mit Carl Wery (Balthasar Huber, Bildhauer), Josefin Dora (Stasi, Wirtschafterin), Josef Eichheim (Alois Buchner), Liesl Karlstadt (seine Frau), Hans Fitz (Portier des Opernhauses), Gustav Waldau (Geheimrat), Erna Morena (Direktrice im Modesalon).

Lied: „Lasst uns tanzen“, Text: Bruno Balz, Musik: Lothar Brühne

February 19, 1939. On the night train from Berlin to Munich, Hans Nielsen (Martin) and Karin Hardt (Lisa Petersen) take a liking to each other. They arrange to meet at 1 p.m. at the Mariensäule in front of the town hall, but the carnival procession prevents them from getting together. Staying with friend Gusti Wolf (Hedi Pollinger), Hardt visits the studio party of sculptor Lotte Lang (Karin Bundschuh) with her in the evening. She meets Ernst Fritz Fürbringer (director Peter Wendtland), whose wife Hilde Körber (Erika) had left him at the 1938 carnival and who has to take Hardt home, having drunk too much. The next day, Nielsen uses to find Hardt, Fürbringer goes to the opera ball with Hardt – in the costume that Körber wore there the previous year. Körber has just arrived, gets the duplicate of the dress at the fashion salon and wears it to the ball that evening – she wants to go back to Fürbringer. Two identical dresses are irritating. Nielsen, also at the ball, and Hardt as well as Körber and Fürbringer do not get together that evening. Fürbringer and Hardt spend Shrove Tuesday, still socially, at his estate. In the evening they visit the „Sicilian Night“. Körber is there, too – reconciliation ensues. Nielsen is also there and argues with Hardt. But at midnight at the turn of Ash Wednesday at the Mariensäule they reconcile.

Schweikart’s well-conceived material shows characters searching for their identities in the whirl of the three-day carnival – made more difficult by the disguises of the hour and by the fact that fast carnival is the antithesis of static identity. That is why the rhythm is a little uncertain at the beginning, but its bourgeoisie is enriched by Munich folk yeast and the artists‘ folk. Also an image of its time…