Fanny und Alexander

Originaltitel:
Fanny och Alexander
Regie:
Ingmar Bergman
Autor:
Ingmar Bergman
Land: S
Jahr: 1982
Länge: 180 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Schweden 1907. An Weihnachten kommt die wohlhabende und freidenkende Familie (Ekdahl) zusammen. Großmutter Gunn Wallgren (Helene Ekdahl) hat drei Söhne: den ewig verschuldeten Börje Ahlstedt (Carl), den lebenslustigen Leiter des Theaterrestaurants Jarl Kulle (Gustav Adolf Ekdahl) und schließlich den Leiter des familieneigenen Theaters Allan Edwall (Oscar), der mit der Schauspielerin Ewa Frölling (Emilie) verheiratet ist und zwei junge Kinder hat: Bertil Gruve (Alexander) und Permilla Alwin (Fanny). Kurz darauf stirbt Edwall während der Probe an einer Herzattacke. Schon bei der Beerdigung macht der Geistliche Jan Malmsjö (Bischof Edvard Vergérus) Frölling den Hof. Edwall hört nicht auf, sich der Familie als Revenant zu zeigen und mit Gruve oder auch Wallgren zu sprechen. Wenig später informieren Malmsjö und Frölling die Kinder, dass sie heiraten wollen. Die Familie ist besorgt. Malmsjö bittet Frölling, allen Besitz und alle familiären Bindungen beim Umzug hinter sich zu lassen. Im Hause von Malmsjö geht es streng, karg und unfreundlich zu. Seine erste Frau ist tot, seine beiden Kinder ertrunken. Der unglückliche Gruve macht daraus eine Flucht mit Todesfolge und wird für seine Äusserungen streng bestraft, während Frölling auf Reisen ist. Frölling findet sich und ihre Kinder Malmsjö ausgeliefert, den sie bald hasst.Er verweigert die Scheidung. Die Kinder holt Wallgrens jüdischer Freund Erland Josephson (Isak Jacobi) aus Malmsjös Haus und bringt sie erst bei sich unter. Frölling will fliehen, indem sie Malmjö Schlaftabletten gibt. Doch durch ein Unglück bricht ein Brand aus; Malmjö kommt um. Die Sache gilt als Unfall. Die Familie ist wieder beisammen.

Der Oscar-preisgekrönte letzte Spielfilm von Ingmar Bergman ist ein typisches Alterswerk. Er bringt die Sache nur langsam in Gang – selbst in der Kinofassung, die um 2 1/2 Stunden kürzer ist als die Fernsehfassung des Films, zeigt er in den ersten 60 Minuten fast nur üppige Dekoration, die man mit Kinderaugen betrachtet, um dann im kargen Haushalt des bigotten Bischofs umzuschwenken und die übersinnlichen Aspekte immer stärker werden zu lassen. Eine Abrechnung ist all das nicht, denn Bergman teilt die Welt nicht in Gute und Böse ein, eher schon in sympathische und unsympathische, und ‚entlarvt‘ nichts, der Blick aus Kindersicht taugt dazu nicht, und der kleine Alexander verhält sich sehr intelligent. Für den Betrachter gilt: Wer Geduld hat, wird belohnt.

Mit Mona Malm (Alma), Christina Schollin (Lydia), Permilla August (Maja Kling), Kerstin Tidelius (Henrietta Vergérus), Harriet Anderson (Justina), Mats Bergman (Aaron Retzinsky), Stina Ekblad (Ismael Retzinsky), Gunnar Björnstrand (Filip Landahl).