Falbalas – sein letztes Modell

Paris, Sommer 1943. Der Tote auf dem Boden vor dem Fenster, wundern sich die Mannequins, liegt friedlich da, er blutet nicht. Rückblende. Der Modeschöpfer Raymond Rouleau (Philippe Clarence) lebt für seine Arbeit, unterstützt von seiner Geschäftsführerin Gabrielle Dorziat (Solange). Er hat meist Affären mit Modellen, deren Kleider er durchnumeriert, derzeit mit Christiane Barry (Lucienne). Er liebt nicht und steckt in Liquiditätsschwierigkeiten. Über seinen Stofflieferanten und Freund Jean Chevrier (Daniel Rousseau) lernt er dessen Verlobte Micheline Presle (Micheline Lafaurie) kennen, verspricht ihr ein kostenloses Hochzeitskleid. Als Chevrier nach Lyon zurück fährt, wirbt Rouleau um Presle, wird ihr Geliebter. Er beginnt zu lieben, aber Presle spürt seine Probleme und zieht sich zurück. Barry hat Rouleaus Hingebung an Presle mitbekommen und begeht Selbstmord. Presle fährt zurück nach Reims, erklärt Chevrier, sie werde ihn nicht heiraten. Aber auch Rouleau will sie nicht mehr. Der zieht sich aus seiner Firma zurück, erscheint bei der Präsentation der Kollektion verstört und zu spät. Er schließt sich mit dem Hochzeitskleid für Presle in sein Büro ein, und stürzt sich mit der Puppe, die das Kleid trägt, aus dem Fenster. Ende der Rückblende.

Durchwegs fesselnde Geschichte von zwei ichbezogenen und gefühlskalten Menschen, die nicht damit fertig werden, dass sie füreinander etwas Tieferes empfinden. Schauspielerisch und in der Inszenierung von klassischer Qualität. Die Welt der haute couture kam freilich zu Zeiten, da die Pariser unter deutscher Besatzung andere Sorgen hatten, nicht gut an. Der Film hatte erst nach der Befreiung Premiere, aber auch da passte er nicht in die karge Landschaft.

Mit Jeanne Fusier-Gir (Paulette), Francoise Lugagne (Anne-Marie), Marc Dolnitz (Vetter), Jane Marken (die Tante).