Eyes Wide Shut

New York. Auf einer Party muss Frauenarzt Tom Cruise (Dr. William Harford) eine rauschgiftsüchtige Gespielin seines Gastgebers Sidney Pollack (Victor Ziegler) behandeln, während sich der Beau Sky Dumont (Sandor Szavost) an Nicole Kidman (Alice Harford) heranmacht. Nach gemeinsamen Drogengenuß zu Hause gesteht Kidman, dass sie einmal unwiderstehlich von einem Marineoffizier angezogt wurde, während Cruise stetige Treue schwört. An das Totenbett eines Patienten gerufen, geht Cruise auf dem Rückweg mit einer Prostituierten, und zahlt für nichts – und erfährt von seinem Freund Todd Field (Nick Nightinggale) von geheimnisvollen Sexparties, an denen er unbedingt teilnehmen will. Er verschafft sich unlauter dort, in einem grossen Anwesen vor der Stadt, Zutritt. Er wird entlarvt und kann nur entkommen, weil eines der Mädchen sich für ihn opfert. Tags darauf erfährt er vom Tod einer Patientin, Er erhält eine Warnung, nicht nachzuforschen. Pollack, der Kontakt zu den Veranstaltern hat, meint, es handele sich um das Mädchen von der Party, die aber den normalen Drogentod gestorben sei. Wieder zuhause spricht sich Cruise mit Kidman aus. Sie wollen ihre Beziehung erneuern.

Die Adaption von Schnitzlers Traumnovelle ? la „After Hours“ ist optisch brillant. Inhaltlich freilich mutiert der Ausbruch aus dem gelegentlich aufschimmernden bürgerlichen Dasein des Paares zum Selbstzweck. Mit Bosheit könnte man den letzten Film des über 70jährigen Kubrick, der kurz nach Ende der Dreharbeiten starb, als Altherrenphantasie bezeichnen, den letzten Ausläufer der libertinen Zeit Hollywoods etwa ab 1970. Wie immer man es einordnet: jedenfalls ist es Darstellung und Ausdruck von nicht bewältigter Sexualität.

Mit Marie Richardson (Marion Nathanson), Rade Sherbedla (Milich), Vinessa Shaw (Domino), Alan Cumming (Rezeptionist), Fay Masterson (Sally), Leelee Sobieski (Milichs Tochter), Thomas Gibson (Carl).