Exodus

Regie:
Otto Preminger
Autor:
Dalton Trumbo
Vorlage:
"Exodus", 1958, R
Autor Vorlage:
Leon Uris
Land: USA
Jahr: 1960
Länge: 204 min.
Format: 2.20 : 1
in Farbe

Zypern 1947. Die verwitwete amerikanische Krankenschwester Eve Marie Saint (Katherine Freemont) besucht den britischen Brigadegeneral Ralph Richardson (Bruce Sutherland), einen Freund ihres verstorbenen Mannes, und wird so auf das Schicksal von europäischen Juden aufmerksam, die in Lagern untergebracht worden sind, damit sie nicht ins britische Mandatsgebiet Palästina einwandern. Währenddessen wird das Mitglied der jüdischen Haganah Paul Newman (Ari Ben Canaan) an Land gesetzt und besorgt sich vom zypriotischen Händler Hugh Griffith (Mandria) den Frachter ‚Olympic‘, den er ‚Exodus‘ tauft und auf den er in gewagter Operation 600 Juden aus dem Lager entführt. Nach einem Hungerstreik erlaubt Großbritannien die Ausreise des Schiffes. Saint war an Bord gegangen, auf der Suche nach ihrem neuen Schützling Jill Haworth (Karen Clement Hansen), einem jüdischen Adoptivkind aus Dänemark, dessen Vater sie in Palästina sucht. Dort trifft sie später Newman wieder, der versucht, seinen Vater Lee J. Cobb (Barak Ben Canaan) mit seinem Onkel David Opatoshu (Akiva Ben Canaan) zu versöhnen. Opatoshu ist nicht bei der Haganah, sondern führt die terroristische Organisation Irgun. In Palästina löst die Entscheidung der UN für die Gründung des Staates Israel Kämpfe mit den Arabern aus, denen schließlich auch Haworth zum Opfer fällt. Im Kibuzz Gan Dafna finden Newman und Saint zueinander.

Der Film diente einem doppelten Zweck: er sollte unterhalten und eine moralische Unterstützung des Staates Israel darstellen. Das erste ist gelungen, sieht man davon ab, dass der zweite Teil, der in Israel spielt, deutlich zu lang geworden ist. Viele Details rühren, und der emotionsgeladene Hintergrund der Figuren tritt, anders als im Buch, nur wohldosiert in den Vordergrund. Die moralische Unterstützung freilich zerrinnt, wenn man bei historisch damals noch recht nahen Ereignissen die nicht weniger dramatische Wirklichkeit durch eine Überdosis Fiktion ersetzt, und das bei einer so heiklen Thematik. Niemand sollte wirklich schlecht, und niemand zu gut wegkommen. Und hinterher war niemand zufrieden. Leon Uris hatte den Stoff ursprünglich fürs Kino konzipiert. Als aus dem Film nichts wurde, entstand der Roman. Der amerikanische Autor verkaufte ihn schon vor seinem Erscheinen an Preminger. Er war in den USA und anderswo ein Bestseller.

Mit Peter Lawford (Major Caldwell), Sal Mineo (Dov Landau), John Derek (Taha), Gregory Ratoff (Lakawitsch), Felix Aylmer (Dr. Lieberman), Marius Goring (von Storch), Alexandra Stewart (Jordana), Michael Wagner (David Ben Ami), Martin Benson (Mordekai), Paul Stevens (Reuben), Betty Walker (Sarah), Martin Miller (Dr. Samuel Odenheim), John Crawford (Kapitän Hank Schlosberg).