Es war eine rauschende Ballnacht

Regie:
Carl Froelich
Autor:
Geza von Criffra
Frank Thieß
Idee:
Georg Wittuhn
Jean Victor
Land: D
Jahr: 1939
Länge: 91 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Moskau 1865. Zarah Leander (Katharina Alexandrowna Murakina) besucht ihren alten Musiklehrer Leo Slezak (Otto Hunsinger). Der veranlaßt sie zu einem Besuch beim Maskenball, auf dem sie den Komponisten Hans Stüwe (Pjotr Iljewitsch Tschaikowskij) Mut geben soll, ihrem Freund vor fünf Jahren, der ihr mittelos nachtrauert. Die beiden verbringen eine Nacht miteinander; sie fährt heim nach Gatschina zu ihrem reichen Ehemann Aribert Wäscher (Fürst Michael Iwanowitsch Murakin), unterstützt aber künftig Stüwe mit 1000 Rubel im Monat, sodaß sein Verleger Paul Dahlke (Iwan Cäsarowitsch Glykow) ihn druckt und Konzerte mit ihm arrangiert. Stüwe hat eine lockere Liaison mit der Tänzerin Marika Rökk (Nastassja Petrowna Jarowa), welcher der Musikkritiker der ‚Moskauer Nachrichten‘  Fritz Rasp (Porphyr Philippowitsch Kruglikow) nachstellt. Der versucht, Stüwe und Leander bei Wäscher zu diskreditieren. Als Wäscher Stüwe aufsucht, trifft er jedoch auch Rökk, die Stüwe als seine Verlobte vorstellt – und kurz darauf in trister Zeremonie heiratet. Innerlich trennt ihn das von Leander – und umgekehrt, und Stüwe stürzt sich aufs Komponieren, wird erfolgreich. 1893. Stüwe kommt nach Moskau, um die „Pathétique“ zu dirigieren, begegnet Leander, die sich von Wäscher getrennt hat. Die Cholera ist in der Stadt. Am Dirigentenpult bricht Stüwe zusammen und stirbt kurz darauf.

Reine Fiktion: Tschaikowskij, dessen 100. Geburtstag damals anstand, war keine Person für das dritte Reich. So erfand der Filmfunktionär Wittuhn einen Komponisten und eine reiche Fürstens-Gattin, die sich einer lebensbestimmenden Liebe zu unterwerfen haben  – mit einem deutschen Mentor im Hintergrund. Daraus schufen die damaligen Profis einen eindrucksvollen Film: optisch wie im Spiel, und Stüwe war als ausübender Musiker eine gute Besetzung für den fiktiven Komponisten, mit dem Orchester der Berliner Staatsoper flankiert. Wäscher als mitfühlender, aber kalter Gatte ist die interessanteste Figur, Rökk als Antithese zum Schwermut gut besetzt. Lediglich die Schlußsequenz mit Choleratod fällt etwas ab.

Mit Karl Hellmer (Stepan, Diener), Karl Hannemann (Iwan, Diener)-

Lieder:  Chanson triste: „Freudelos und liebesleer“, Romanze: „Du kommst zurück“, Musik: Peter Tschaikowskij, Text: Hans Fritz Beckmann, „Nur nicht aus Liebe weinen“, Musik: Theo Mackeben Text: Hans Fritz Beckmann

Moscow 1865. Zarah Leander (Katharina Alexandrovna Murakina) visits her old music teacher Leo Slezak (Otto Hunsinger). He arranges for her to visit the masked ball, where she is to give encouragement to the composer Hans Stüwe (Pyotr Ilyevich Tchaikovsky), her boyfriend of five years ago, who pennyless mourns her. The two spend a night together; she goes home to Gatchina to her rich husband Aribert Wäscher (Prince Michael Ivanovich Murakin), but in future supports Stüwe with 1000 roubles a month, so that his publisher Paul Dahlke (Ivan Caesarovich Glykov) prints him and arranges concerts with him. Stüwe has a casual liaison with the dancer Marika Rökk (Nastassja Petrowna Jarowa), who is pursued by the music critic of the ‚Moscow News‘ Fritz Rasp (Porphyr Philippowitsch Kruglikow). Rasp tries to discredit Stüwe and Leander with Wäscher. When Wäscher visits Stüwe, however, he also meets Rökk, whom Stüwe introduces as his fiancée – and shortly afterwards marries in a dreary ceremony. Inwardly, this separates him from Leander – and vice versa, and Stüwe throws himself into composing, becoming successful. 1893: Stüwe comes to Moscow to conduct the „Pathétique“ and meets Leander, who has separated from Wäscher. Cholera is in the city. At the conductor’s podium, Stüwe collapses and dies shortly afterwards.

Pure fiction: Tchaikovsky, whose 100th birthday was coming up at the time, was not a person for the Third Reich. So the film functionary Wittuhn invented a composer and a rich prince’s wife who have to submit to a life-determining love – with a German mentor in the background. From this, the professionals of the day created an impressive film: visually as well as in the play, and Stüwe was well cast as a performing musician for the fictional composer, flanked by the orchestra of the Berlin State Opera. Wäscher as the compassionate but cold husband is the most interesting character, Rökk well cast as the antithesis to the gloom. Only the final sequence with death caused by Cholera falls a little short.