Engel der Sünde

Originaltitel:
Les anges du péché
Alternativtitel:
Das hohe Lied der Liebe
Sündige Engel
Regie:
Robert Bresson
Autor:
Robert Bresson
Pater Raymond Léopold Bruckberger
Jean Girodoux
Land: F
Jahr: 1943
Länge: 73 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

In dem von Lataste gegründeten Orden von Dominikaner Schwestern werden weibliche Strafentlassene aufgenommen. Die eifrige -nicht straffällige- Renée Faure (Anne-Marie) und die gerade entlassene Silvia Montfort (Agnès) treffen dort aufeinander. Faure entwickelt bei Besuchen im Gefängnis eine Leidenschaft, die besonders schwierige Jany Holt (Thérèse) für den Orden zu gewinnen. Nach ihrer Entlassung erschießt Holt sogleich den Mann, der an ihrem Unglück schuld war und flüchtet ins Kloster. Die intensive „Betreuung“ durch Faure ist ihr lästig. Durch ihren Eifer säht Faure Unfrieden unter den Schwestern und muß das Kloster verlassen. Heimlich schleicht sie jetzt Nacht für Nacht auf das Gelände an das Grab von Lataste, wo sie eines Morgens zu Tode erschöpft gefunden wird. Holt muß sie pflegen. Die Polizei verdächtigt Holt des Mordes; als Faure ihr Gelübde ablegt und stirbt, wird Holt im Kloster verhaftet.

Ohne moralische Wertungen, lediglich in subtiler Darstellung von Charakteren und im Entwurf klösterlicher Gemeinschaft hält der Film das Interesse des Zuschauers wach – Spannung vermeidet er. Trotz seiner Nüchternheit zeigt Bresson aber für alle seine Figuren Sympathie.

Mit Louise Sylvie (Priorin), Mila Parély (Madeleine), Marie-Hélène Dasté (Mutter Saint-Jean).