Endstation Sehnsucht
Oscar Saul
Jahr: 1951
Länge: 118 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
New Orleans 1946. Vivien Leigh (Blanche Du Bois) kommt in diese Stadt, um zeitweilig bei ihrer Schwester Kim Hunter (Stella Kowalski) unterzukommen, nachdem sie ihren Job als Lehrerin in Orille verloren hat. Hunter ist mit dem polnisch-stämmigen Marlon Brando (Stanley Kowalski) verheiratet. Den beunruhigt es, dass Leigh berichtet, das Familiengut Bel Rave sei verloren. Er stellt Leigh zur Rede, weil nach dem ‚Code Napoleon‘ von Louisiana ihm als Ehemann ein Teil davon gehört habe. Leigh will etwas Besseres darstellen und mokiert sich über die schlichten Lebensumstände des Paares. Brandos Arbeitskollege Karl Malden (Harald Mitchell) interessiert sich für Leigh und will sie heiraten. Leigh benimmt sich zunehmend wunderlich. Brando hört über Arbeitskollegen, sie habe sich in Orille im Hotel Flamingo für Geld verkauft und ihre Stellung wegen einer Affäre mit einem Schüler verloren. Er informiert Malden, der von ihr ablässt. Als Brando und Leigh allein sind, weil die schwangere Hunter in der Klinik ihr Kind bekommt, stossen die beiden zusammen. Sie behauptet, Brando habe sie vergewaltigt und verfällt in tiefen Wahnsinn. Hunter zieht bei Brando aus. Leigh wird von zwei Fürsorgern abgeholt.
Eine schauspielerische Glanzleistung von Leigh und Brando, der die Rolle auch am Broadway gespielt hatte. Die Seelenlage der Blanche ist rasch durchschaut, aber mit ihrer subtilen Entwicklung zwei Stunden lang zu fesseln – das ist bemerkenswert und auch mit der deutschen Synchronisation gut gelungen. Letztere mutet freilich altmodischer an als der Film selbst, der Theater bleibt, aber bestes Theater.
Mit Rudy Bond (Steve Hubbell), Nick Dennis (Pablo Gonzales), Peg Hillias (Eunice Hubbell), Wright King (Kassier des Zeitungsgeldes), Edna Thomas (mexikanische Blumenverkäuferin).