Einer zuviel an Bord

Regie:
Gerhard Lamprecht
Autor:
Philipp Lothar Mayring
Kurt Heuser
Fred Andreas
Vorlage:
"Einer zuviel an Bord", 1935, R
Autor Vorlage:
Fred Andreas
Land: D
Jahr: 1935
Länge: 80 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Neapel. Kurz vor der Reise nach Hamburg gerät Kapitän Albrecht Schoenhals (von Moltmann) in heftigen Streit mit seinem 1. Offizier René Deltgen (Erich Rohlfs) um dessen Verlobte Lida Baarovà (Gerda Hegert). Schoenhals gilt als Philanderer. Auf Reise gerät die ‚Cedar‘ in hohe See. Schoenhals verschwindet. Das Seeamt in Hamburg stellt später fest, niemand träfe eine Schuld. Doch in der „Alsterbar“ hört Grethe Weiser (Lou Schmidt) ein Gespräch der Offiziere mit, wonach Schoenhals vielleicht beseitigt worden wäre. Sie begibt sich zu Staatsanwalt Willy Birgel (Dr. Burger), der erneut ermittelt – zunächst auf dem Schiff, dann befragt er Baarovà. Die gibt zu, daß sie Schoenhals vor einiger Zeit kannte, die Liebe aber nach drei Tagen ungeklärt auseinander ging und Monate später ihre Heirat mit Deltgen verschoben wurde. Er erfährt, daß auch der 1. Ingenieur Alexander Engel (Sparkuhl) ein Motiv hatte – seine Schwester (Inge Sparkuhl) hat sich, wie er glaubt, Schoenhals wegen das Leben genommen. Als Engel erfährt, daß deren  Unterschlagungen in der Firma der Grund waren, erschießt er sich, und nun taucht auch Schoenhals wieder lebend auf. Er und Baarovà nehmen ihre Beziehung wieder auf.

Das Material von Autor Fred Andreas bereitete Lamprecht gruppenpsychologisch auf. Alles ist anders als es scheint – nicht einmal das Verbrechen, das so ausführlich untersucht wurde, existiert: das Seeamt hat recht gehabt. Die Figurenzeichnung verlässt freilich nicht die Oberfläche, mit Ausnahme des 1. Ingenieurs Sparkuhl – eine gute Leistung auch von Alexander.

Mit Ernst Karchow (Konsul Schelff), Annemarie Steinsieck (Frau Konsul Schelff), Jupp Hussels (Steward Lüdecke), Alexander Golling (Kommissar Sörensen), Rudolf Platte (Maximilian Wresky), Hans Kettler (2. Offizier Mehlhorn), Karl Dannemann (3. Offizier Ackermann), Martha Ziegler (Portiersfrau).

Lied: „Meine Frau ist fort, meine Frau ist weg“, Musik: Werner Bochmann Text: Erwin Lehnow, Werner Bochmann.

Naples. Shortly before the voyage to Hamburg, Captain Albrecht Schoenhals (von Moltmann) gets into a heated argument with his 1st officer René Deltgen (Erich Rohlfs) about his fiancée Lida Baarovà (Gerda Hegert). Schoenhals is considered a philanderer. On a voyage the ‚Cedar‘ gets into high seas. Schoenhals disappears. The maritime office in Hamburg later states that no one is to blame. But in the „Alsterbar“ Grethe Weiser (Lou Schmidt) overhears a conversation between the officers, according to which Schoenhals might have been disposed of. She goes to the public prosecutor Willy Birgel (Dr. Burger), who investigates again – first on the ship, then he questions Baarovà. She admits that she knew Schoenhals some time ago, but that their love affair broke up after three days without explanation and that her marriage to Deltgen was postponed months later. He learns that the 1st engineer Alexander Engel (Sparkuhl) also had a motive – his sister (Inge Sparkuhl), he believes, took her own life because of Schoenhals. When Engel learns that their embezzlement in the company was the reason, he shoots himself, and now Schoenhals also reappears alive. He and Baarovà resume their relationship.

Lamprecht prepared the material by author Fred Andreas in a group psychological way. Everything is different than it seems – not even the crime that was so extensively investigated exists: the Maritime Office was right. The character sketching admittedly does not leave the surface, with the exception of the 1st engineer Sparkuhl – a good performance also by Alexander.