Eine Berliner Romanze

Regie:
Gerhard Klein
Autor:
Wolfgang Kohlhase
Land: DDR
Jahr: 1956
Länge: 78 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß

Berlin 1956. Anne Kathrin Bürger (Uschi), arbeitet im Osten in einem Modekaufhaus am Alexanderplatz. Als sie auch Mode präsentieren darf, kommt ihr Bild in eine Illustrierte. Sie möchte nun, beeinflußt von dem oberflächlichen Jüngling Uwe-Jens Pape (Lord), Mannequin im Westen werden und hält sich, als Pape nach Hamburg abhaut, an Ulrich Thein (Hans Genscher). Der täuscht ihr vor, eine eigene Wohnung zu besitzen; er hat Schwierigkeiten, Arbeit im Westen zu finden und verunglückt dort bei einem Baujob wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen. Sie findet ihn nicht mehr in ’seiner‘ Wohnung, als sie von daheim ausrücken will. Doch es gibt ein Wiedersehen. Thein darf einen Antrittsbesuch bei ihr und ihren Eltern machen..

Eine der Realität enthobene Weltsicht (der Osten bürgerlich stabil, der Westen gierig und oberflächlich) wird hier leider nicht durch eine ausgleichende poetische Schilderung im Individuellen kompensiert. Die Liebesgeschichte ist karg und dem sozialistischen Realismus solange verpflichte, bis am Ende eine Einladung ins Haus zu ihren Eltern ganz selbstverständlich dazu führt, dass das junge Paar von nun an glücklich im Ostteil der Stadt wohnt. Interessant sind die Blickwinkel, nicht die rudimentäre Geschichte, die hausbacken langweilt. Galt offiziellen Filmfunktionären in der DDR aber schon als suspekt, weil der Westen immerhin ein bisschen attraktiv war.

Mit Erika Dunkelmann (Uschis Mutter), Marga Legal (Hans‘ Mutter), Erich Franz (Uschis Vater), Horst Kube (Max), Hartmut Reck (Harald), Hermann Wagemann (Polier)