Eine auswärtige Affäre

Berlin 1947. Kongressmitglied Jean Arthur (Phoebe Frost) aus Iowa kommt mit einer Delegation für 5 Tage in die zerstörte Stadt, um die Moral der amerikanischen Besatzungstruppen zu prüfen. Es empfängt sie der realistische Pragmatiker Millard Mitchell (Col. Rufus J. Plummer). Die Sängerin im Nachtclub ‚Lorelei‘, Marlene Dietrich (Erika von Schlütow) hat Nazi-Vergangenheit, scheint gefährlich und hat obendrein einen amerikanischen Beschützer, den Arthur herausfinden will. John Lund (Captain John Pringle), der ihr helfen soll, ist gerade dieser Mann und versucht Dietrich mit allen Mitteln zu schützen, selbst dadurch, dass er die spröde Arthur küsst. Das verändert deren Wesen – sie geht mit Lund abends in die ‚Lorelei‘ und gerät in eine Polizeirazzia, vor der sie Dietrich bewahrt. Doch Lunds Schwindel mit Arthur wird ihr bald bewusst. Michell rettet die Situation, in dem er Lunds Beziehung zu Dietrich zur offiziellen Mission macht, um den Gestapo-Mann Peter von Zerneck (Hans Otto Birgel) dingfest zu machen. Der wird erschossen, Dietrich festgenommen und Lund ist Arthur ausgeliefert….

Ein hochemotionaler, raffinierter und differenzierter Film, welcher der Position Wilders gerecht wird, der auf Berlin nach eigenen Worten versessen war. Er kannte amerikanisches Denken, er kannte die deutsche Szene, und obwohl er sich über beide mokiert, denunziert er niemanden und demonstriert Verständnis für fast Alles. Jean Arthur spielt großartig, aber die These lässt sich vertreten, dass Marlene Dietrich in diesem Film die stärkste und überzeugendste Rolle ihrer Karriere hat. Das Ausmaß der deutschen Kriegstragödie wird in vielen Bildern deutlich.

Mit Stanley Prager (Mike), Bill Murphy (Joe), Raymond Bond (Pennecot), Boyd Davis (Giffin), Robert Malcolm (Kramer), Charles Meredith (Yandell), Ilka Grüning (deutsche Frau), Paul Panzer (deutscher Mann), Friedrich Holländer (Pianist in der Lorelei), Eric Wyland (Gustav, Kellner).

Lied: „In den Ruinen von Berlin“ (gesungen von Marlene Dietrich in 4 Sprachen), „Illusions“, „Black Market“, „Fräulein, Fräulein“, Text und Musik: Friedrich Holländer. „We are from Iowa, where the Tall Corn Grows.“