Ein Mann und eine Frau
Pierre Uytterhoeven
Jahr: 1966
Länge: 99 min.
Format: 1,85 : 1
in Farbe
Deauville, Dezember 1965. Jean-Louis Trintignant (Jean-Louis Duroc) fährt Anouk Aimée (Anne Gauthier) heim nach Paris. Beide haben ihre jeweiligen Kinder im Internat besucht – und sie hat den Zug versäumt. Man spricht miteinander, er erfährt, dass ihr Mann Stunt Man und sie Script Girl ist, verabredet sich für das Wochenende darauf. Er ist Rennfahrer, bereitet sich auf die Rally Monte Carlo vor. Bei den Fahrten kommt heraus, dass sie Witwe ist und er Witwer – Unglücksfälle und Selbstmord seiner Frau nach einem Unfall von ihm in Le Mans. Die Kinder beider verstehen einander gut. Sie verfolgt, als er die Rally Monte-Carlo fährt, und schickt ihm ein Telegramm, dass sie ihn liebe. Er macht sich auf nach Paris. Das Glück in Deauville wird getrübt dadurch, dass sie noch an ihrem Mann hängt. Sie fährt allein mit dem Zug zurück, aber in Paris steht er wieder am Bahnhof… Ein Triumph des instinktsicheren Bürgertums: die Kommunikation zwischen Mann und Frau sinkt auf ein Minimum während Autofahrten, man kümmert sich um das eigene Innenleben und stellt nur die allgemeinsten Fragen. Man hat den bequemsten Partner: einen, der nur noch Erinnerung ist – in Farbe, während die Gegenwart in tristem blaugrau daherkommt. Das wurde als anti-intellektuelles Kontrastprogramm zu Godard und Co damals ein Riesenerfolg und ist nicht gealtert: es war damals öde und ist es auch heute.
Mit Pierre Barouh (Pierre Gauthier), Valérie Lagrange (Valérie Duroc), Antoine Sire (Antoine Duroc).
Lieder: „Samba“, Text und Musik Baden Powell, Vincius de Moraes, „Un homme et une femme“, Musik: Francis Lai, Text Pierre Varouh, „Ce que nous attend“, „L’amour est bien plus fort que nous“.