Ein irrer Duft von frischem Heu

Regie:
Roland Oehme
Autor:
Rudi Strahl
Roland Oehme
Vorlage:
"Ein irrer Duft nach frischem Heu", 1975, St
Autor Vorlage:
Rudi Strahl
Land: DDR
Jahr: 1977
Länge: 88 min.
Format: 1,66 : 1
in Farbe

Trutzlaff in Mecklenburg. Ursula Werner (Dr. Angelika Unglaube) kommt von der Bezirksleitung der SED, um die Umtriebe des örtlichen Parteisekretärs Peter Reusse (Mattes Matthias) zu untersuchen, der dem Vernehmen nach Wunder wirkt. Nach erstem Beschnuppern scheint der Fall geklärt, doch Werner bekommt keinen Zug mehr und – ohne Quartier am Ort – muss sie bei Reusse übernachten. Tags darauf scheint Reusse den Rücken des Nachbarn Roland Knappe (Paul) geheilt zu haben, und weitere wundersame Dinge gehen auf sein Konto. Werner erhält von ihrem Vorgesetzten telefonisch mit einer Woche reichlich Zeit, die Sache zu untersuchen. Zudem erscheint nun auch Jan Triska (Romeo Aventuro), ein Abgesandter des Vatikan, der ‚zeitgenössische Mirakel‘ untersuchen soll. Der protestantische Ortspastor Martin Hellberg (Himmelknecht) wiegelt ab. Das frische Heu, dessen Duft Viele ausgesetzt sind, scheint die Leute zu berauschen. Reusse fühlt sich zunehmend unter Druck, denn alle wollen zunehmend seine Hilfe. Ungeklärt – Werner und Triska reisen wieder mit dem Zug ab.

Offen als Theater deklariert, zu dem am Beginn die Szene gesetzt und sie am Schluss abgeräumt wird, schwebt der Film zwischen allen Stühlen. Der Vorgesetzte von Werner holt sich heimlich vom Wunderknaben Rat, der katholische Priester, in Mecklenburg ohnedies Exot, wird bestens behandelt – noch fehlt der DDR die diplomatische Vertretung des Vatikan. Die Anbiederung ans Übersinnliche und die Folklore also sind das Thema, das Oehme vorsichtig und unverdächtigen komödiantischen Mitteln darstellt. Kein grosser Wurf.

Mit Ursula Staeck (Lydia), Thomas Neumann (Anton Cybulka), Gertrud Bendler (Mutter Roloff), Otto Dierichs (Willem).