Ein einsamer Ort
Edmund H. North
Jahr: 1950
Länge: 88 min.
Format: 1,37 : 1
schwarz-weiß
Beverly Hills. Agent Art Smith (Mel Lippman) drängt in ‚Paul’s Restaurant‘ den Filmautor Humphrey Bogart (Dixon Steele), einen Roman zu lesen, aus dem Bogart ein Drehbuch machen soll. Weil Bogart, launisch und streitsüchtig, dazu keine Lust hat, bittet er Martha Stewart (Mildred Atkinson) zu sich, das Garderobenmädchen des Restaurants, das den Roman gerade gelesen hat, damit sie ihm den Inhalt erzähle. An Bogarts Eingangstür begegnen die beiden Bogarts Nachbarin Gloria Grahame (Laurel Gray). Später verabschiedet Bogart Stewart. In der Nacht wird er von einem Kriegskameraden aufgeweckt, dem Polizisten Frank Lovejoy (Brub Nicolai), und auf die Wache gebeten, weil Stewart erwürgt aus einem fahrenden Auto gestossen wurde. Lovjoys Chef verdächigt Bogart, aber Grahame sagt aus, sie habe den Abschied von Bogart und Stewart gesehen. In der Folge entspinnt sich eine Affäre zwischen Bogart und Grahame. Aber Grahames Zweifel wachsen, ob Bogart unschuldig ist. Bogart drängt zur Heirat, aber Grahame will sich absetzen. Als Bogart das merkt, wird er ihr gegenüber gewalttätig. Zwar legt Stewarts Freund Jack Reynolds (Henry Kesler) ein Geständnis des Mordes ab, doch die Nachricht kommt für das Paar zu spät: es geht auseinander.
Alles dreht sich um die Aussenwirkung des narzistischen Charakters, den Bogart hier spielt – nicht etwa um eine Persönlichkeitsverwandlung durch den (öfters zitierten) zweiten Weltkrieg. Bogart meistert seine Aufgabe mit Bravour, sein Zynismus und unbezwingbare aggressive Menschenverachtung werden nur vorübergehend durch Grahame gemildert, die eine direkte, aber hochsensible Frau spielt (und sich damals gerade von ihrem Mann, dem Regisseur des Films, trennte). Fesselnd und reif.
Mit Carl Benton Reid (Capt. Lochner), Jeff Donnell (Sylvia Nicolai), Robert Warwick (Charlie Waterman), Morris Ankrum (Lloyd Barnes), William Ching (Ted Barton), Steven Geray (Paul), Ruth Warren (Effie).
Lied: „I Hadn’t Anyone Till You“, Text und Musik: Ray Noble